Mittelschwaebische Nachrichten
Flächennutzungsplan muss nochmals ausgelegt werden
Gemeinderäte billigen 3. Planänderung zum Bau der Freiflächen-Fotovoltaikanlage Aichen. Weiterer Info-Abend geplant
Aichen Bisher ging alles ziemlich glatt mit dem Bauleit-Planverfahren für den ersten geplanten Solarpark nördlich des Dorfes Aichen, der auf einer landwirtschaftlichen Fläche von rund zwölf Hektar Größe entstehen soll. Dazu muss die Gemeinde Aichen zuerst den Flächen-Nutzungsplan (FNP) ändern und einen neuen Bebauungsplan (BBP) aufstellen. Nun kam es zu einer Diskrepanz zwischen Max-Solar und Unterer Naturschutzbehörde des Landratsamtes Günzburg, berichtete Bürgermeister Alois Kling bei der jüngsten Sitzung.
Weiter erläuterte Kling, dass nach der öffentlichen Auslegung der zweiten Änderung des FNP vonseiten der Bevölkerung und anderer Behörden keine Einwände und Anregungen eingegangen seien. Lediglich die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Günzburg verfügte, dass rund fünf Hektar der So- larfläche nicht bebaut werden dürfen.
„Wir waren bisher immer der Annahme, die Gemeinde Aichen gehöre zu den landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten, wo Solaranlagen privilegiert seien. Er musste sich aber eines Besseren belehren lassen: „Mir wurde mitgeteilt, dass das obere Zusamtal als Naturschutzgebiet ausgewiesen sei. Deshalb dürfen fünf Hektar des geplanten Solarparks nicht mit Sonnenkollektoren bestückt werden, um den Landschaftsschutz zu gewährleisten“.
Aichen, so der Bürgermeister weiter, liege im Naturschutzpark „Augsburg - Westliche Wälder“und dieser sei vom Staat ohne Begründung als Landschafts-Schutzgebiet ausgewiesen worden, war die Erklärung des Amtes. Trotz der von Kling arrangierter Intervention durch Landrat Hubert Hafner war bei der Behörde keine Kompromissbereitschaft zu erreichen gewesen, was für ihn als Grundstücksbesitzer sehr schmerzhaft sei.
Einstimmig wurde die vom planenden Ingenieurbüro vorgelegte Änderung des FNP gebilligt. Ebenso einhellig ging der Entwurf der PV-Anlage und des BegrünungsPlanes über die Bühne. Diese werden nochmals vier Wochen bei der VG Ziemetshausen öffentlich ausgelegt und können während der üblichen Öffnungszeiten eingesehen werden.
Danach informierte Projektmanager Thomas Hager von Max-Solar den Gemeinderat über das weitere Verfahren und die Vorgehensweise bei der Realisierung des Parks. Es sei auch noch eine weitere Info-Versammlung für alle Bürger der Gemeinde vorgesehen, bei der auch Anteile gezeichnet werden können.