Mittelschwaebische Nachrichten
Torfabrik an der Donau
150 Fans sehen sechs Treffer im Hit. Das Unentschieden hilft dem Tabellenführer TSG Thannhausen mehr, als der gastgebenden SG Reisensburg-Leinheim
Reisensburg Ein aufregendes Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga West bekamen 150 Zuschauer gestern in Reisensburg geboten. Am Ende stand ein gerechtes 3:3-Unentschieden, das der TSG Thannhausen auf dem Weg Richtung Bezirksliga wohl nicht allzu starke Schmerzen verursachen wird. Zumal es in Reisensburg nie leicht ist, Punkte einzufahren. Zur Unterhaltung der Fans trugen auch die beiden ErsatzStadionsprecher bei, die dem Match einen regelrechten Profi-Charakter verliehen.
Die Heimelf begann die Partie konzentriert und dominant, drängte die TSG zunächst in die Defensive. Die Mindelstädter, von diesem Beginn sichtlich überrascht, mussten in den ersten 20 Minuten die eine oder andere brenzlige Situation über sich ergehen lassen, wusste alle Aufgaben allerdings auch souverän zu meistern. Trotzdem wurde in Minute 26 der Druck der Heimmannschaft belohnt. Die TSG-Defensive konnte sich nur regelwidrig im Strafraum behelfen und den fälligen Elfmeter setzte Tobias Vogler routiniert in die Maschen.
Doch damit hatten die Reisensburger den Thannhausern endgültig den Ernst der Lage klargemacht. Nun nahm die TSG das Heft des Handelns in die Hand und drehte in- nerhalb von nur fünf Minuten das Match. Zunächst nutzte Patrik Merkle eine Unachtsamkeit der Hintermannschaft und erzielte den Ausgleich (33.). Und der Gästeführung durch Michael Müller (38.) ging ebenfalls eine Unstimmigkeit in der SG-Defensive voraus. Als dann sofort nach der Pause die TSG auf 3:1 erhöhte (Torschütze war neuerlich Merkle nach einer wiederum indiskutablen Abwehrleistung), sah man an der Donau die Punkte schon donau-abwärts verschwinden. Die TSG schien Gleiches zu vermuten, denn der Tabellenführer versuchte nun, die Führung zu verwalten und über die Zeit zu bringen. Doch dabei hatten die Mindelstädter die Rechnung ohne den Kampfgeist der Heimmannschaft gemacht. Selbst eine vergebene Mega-Chance durch den SG-Kicker Florian Deuringer schien die Gäste nicht zu beunruhigen, die TSG setzte auf Konter.
Und so kam es, wie es kommen musste. Zehn Minuten vor Schluss schaffte Caglar Dasbarcak den Anschluss. Und in der 89. Minute bejubelten Andreas Abele und die Stadionsprecher den verdienten 3:3-Ausgleich euphorisch.
Reisensburg erzielte zwar sieben Treffer innerhalb von 48 Stunden
(zum Spiel in Aislingen siehe Bericht
unten), das Thema Vizemeisterschaft scheint nach den beiden Unentschieden aber erledigt.