Mittelschwaebische Nachrichten
Mit Gelassenheit fährt sich’s besser
Als Autofahrer lebt man ja ohnehin schon mit allerlei Schikanen und Widrigkeiten. Vom Bremser bis zur roten Ampel, Laster, Schnee, Regen, Nebel, Maisfelder, die die Sicht behindern, und zu allem Überfluss kommt dann auch noch ein Blitzmarathon hinzu. Unnötig, sagen viele. „Hat die Polizei nicht Wichtigeres zu tun?“, fragen manche.
Nein. Die Kernaufgabe der Polizei ist es, die Einhaltung der Regeln, die der Gesetzgeber aufstellt, durchzusetzen. Dazu zählt nicht nur die Verfolgung von Verbrechern, sondern auch die Prävention von Verkehrsunfällen. Und dazu tragen Aktionen wie der Blitzmarathon durchaus bei.
Fünf Menschen starben im vergangenen Jahr auf den Straßen im Bereich der Polizeiinspektion Krumbach. Erst am vergangenen Wochenende verunglückte ein Motorradfahrer auf der Strecke zwischen Mindelzell und Niederraunau tödlich. Nicht immer, aber doch sehr häufig spielt die Geschwindigkeit bei schweren Unfällen eine entscheidende Rolle.
Es geht der Polizei bei Aktionen wie dem Blitzmarathon daher nicht darum, die Bürger abzuzocken, sondern sie für dieses Thema zu sensibilisieren. In der Tat scheinen viele Autofahrer diese Botschaft inzwischen verstanden zu haben. Weithin herrschte gestern auf den Straßen der Region zumeist eine angenehme Gelassenheit. Wo sonst oft gedrängelt, gerast und riskant überholt wird, fuhren die Autos in sicherem Abstand zueinander gemütlich übers Land.
Die wichtigste Erkenntnis, die man daraus ziehen kann, ist: Man kommt im Grunde genauso schnell ans Ziel, wie wenn man sich durch den Verkehr hetzt – nur vielleicht etwas weniger gestresst. Man spart Sprit und jetzt mal ehrlich: Es lohnt sich doch wirklich nicht, wegen ein paar Minuten, die man vielleicht früher ankommt, sein Leben aufs Spiel zu setzen.