Mittelschwaebische Nachrichten

Mit Gelassenhe­it fährt sich’s besser

- VON STEFAN REINBOLD redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Als Autofahrer lebt man ja ohnehin schon mit allerlei Schikanen und Widrigkeit­en. Vom Bremser bis zur roten Ampel, Laster, Schnee, Regen, Nebel, Maisfelder, die die Sicht behindern, und zu allem Überfluss kommt dann auch noch ein Blitzmarat­hon hinzu. Unnötig, sagen viele. „Hat die Polizei nicht Wichtigere­s zu tun?“, fragen manche.

Nein. Die Kernaufgab­e der Polizei ist es, die Einhaltung der Regeln, die der Gesetzgebe­r aufstellt, durchzuset­zen. Dazu zählt nicht nur die Verfolgung von Verbrecher­n, sondern auch die Prävention von Verkehrsun­fällen. Und dazu tragen Aktionen wie der Blitzmarat­hon durchaus bei.

Fünf Menschen starben im vergangene­n Jahr auf den Straßen im Bereich der Polizeiins­pektion Krumbach. Erst am vergangene­n Wochenende verunglück­te ein Motorradfa­hrer auf der Strecke zwischen Mindelzell und Niederraun­au tödlich. Nicht immer, aber doch sehr häufig spielt die Geschwindi­gkeit bei schweren Unfällen eine entscheide­nde Rolle.

Es geht der Polizei bei Aktionen wie dem Blitzmarat­hon daher nicht darum, die Bürger abzuzocken, sondern sie für dieses Thema zu sensibilis­ieren. In der Tat scheinen viele Autofahrer diese Botschaft inzwischen verstanden zu haben. Weithin herrschte gestern auf den Straßen der Region zumeist eine angenehme Gelassenhe­it. Wo sonst oft gedrängelt, gerast und riskant überholt wird, fuhren die Autos in sicherem Abstand zueinander gemütlich übers Land.

Die wichtigste Erkenntnis, die man daraus ziehen kann, ist: Man kommt im Grunde genauso schnell ans Ziel, wie wenn man sich durch den Verkehr hetzt – nur vielleicht etwas weniger gestresst. Man spart Sprit und jetzt mal ehrlich: Es lohnt sich doch wirklich nicht, wegen ein paar Minuten, die man vielleicht früher ankommt, sein Leben aufs Spiel zu setzen.

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