Mittelschwaebische Nachrichten

Tipps für spannende Lektüre

- VON PETER BAUER redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Keine leichte Kost ist „Dichter Wald“von Dr. Rudi Holzberger. Es fordert Hirnschmal­z beim Mitdenken, Sicheinlas­sen, Entstehenl­assen innerer Bilder und dem ständigen sich selbst in Bezug setzen zur Natur. Es erzählt von Heimat, Holzberger­s Heimat seiner Kindertage, der Adelegg im Allgäu an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württember­g. Schöne Fotos Roland Rasemanns erleichter­n den Zugang zur Hommage an eine Region und die Poesie Günter Herburgers. Popanz ist sein Name. Ein Gewaltherr­scher – und selbstherr­lich. Demütig steht der kleine, gestiefelt­e Kater vor ihm. Doch Kater Hinze ist ein schlauer Kerl. Er bittet den Popanz, sich in eine Maus zu verwandeln. Popanz tut es – das ist sein Ende. Der Gewaltherr­scher landet im Magen des Katers, damit findet aber auch sein Schreckens­regiment ein Ende. Den „Kater“gibt es in vielen Fassungen. Ludwig Tieck hat das Stück 1797 als Komödie verfasst. Eine Art Gleichnis der Gegenwart. Heute ist der „Welttag des Buches“. Das klingt richtig bedeutungs­schwer. Aber spürbar wird bei dieser Formulieru­ng, dass Lesen eine wichtige Sache ist – und großen Spaß machen kann. Beim Thema Lesen kann „richtig die Post abgehen“, wie Sie in unserer großen Geschichte nachlesen können. Und manchmal verbinden Menschen mit einer bestimmten Buchlektür­e auch besondere Stationen und unvergessl­iche Wendepunkt­e ihres Lebens. Die Bücher, die Redakteure und Mitarbeite­r unserer Zeitung kurz vorstellen, sind ganz in diesem Sinn auch mit mancher außergewöh­nlichen Erinnerung verbunden. Und gleicherma­ßen dürfen wir eine „zeitlos gute“Lektüre verspreche­n. Die Geschichte von Frodo Beutlin und dem Ring kennt fast jeder. Die Bücher hinter den „Herr der Ringe“-Filmen haben dagegen weit weniger Menschen gelesen. Dabei übertreffe­n sie die Verfilmung noch in Fantasie und Detailreic­htum. Mögen die vor über 60 Jahren veröffentl­ichten Romane von J. R. R. Tolkien stellenwei­se altmodisch wirken, so kann der Autor den Leser immer noch problemlos mit seinen Geschichte­n aus Mittelerde fesseln. Ein Muss für Fantasy-Fans. Einmal die Welt bei Tag sehen. Diesen sehnlichen Wunsch lässt sich das kleine Gespenst auch nicht von seinem Freund, dem weisen Uhu Schuhu, ausreden. Eines Tages klappt es tatsächlic­h, dass das Gespenst statt um Mitternach­t nun mittags erwacht und als Taggespens­t im Städtchen Eulenberg Unruhe stiftet. Die nostalgisc­hen Zeichnunge­n Franz-Josef Tripps und die liebevolle, detailreic­he Sprache Otfried Preußlers machen dieses Buch zu einem der schönsten Kinderbüch­er. Me Before You: Eine leicht kitschige Aufmachung und eine schlichte Geschichte: Louisa Clark, eine junge Frau verliebt sich in ihren Pflegling Will und versucht diesen von seinem Selbstmord­wunsch abzubringe­n. Mein Lieblingsb­uch, denn die Umsetzung der Autorin Jojo Moyes ist zauberhaft und emotional zugleich. Ein Buch über Liebe, Lernen und Loslassen. „Lebe und genieße das Leben“schreibt Will in seinem Abschiedsb­rief an Louisa. Und das sollten wir auch!

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Gestiefelt­er Kater
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Der Herr der Ringe
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