Mittelschwaebische Nachrichten
Tipps für spannende Lektüre
Keine leichte Kost ist „Dichter Wald“von Dr. Rudi Holzberger. Es fordert Hirnschmalz beim Mitdenken, Sicheinlassen, Entstehenlassen innerer Bilder und dem ständigen sich selbst in Bezug setzen zur Natur. Es erzählt von Heimat, Holzbergers Heimat seiner Kindertage, der Adelegg im Allgäu an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Schöne Fotos Roland Rasemanns erleichtern den Zugang zur Hommage an eine Region und die Poesie Günter Herburgers. Popanz ist sein Name. Ein Gewaltherrscher – und selbstherrlich. Demütig steht der kleine, gestiefelte Kater vor ihm. Doch Kater Hinze ist ein schlauer Kerl. Er bittet den Popanz, sich in eine Maus zu verwandeln. Popanz tut es – das ist sein Ende. Der Gewaltherrscher landet im Magen des Katers, damit findet aber auch sein Schreckensregiment ein Ende. Den „Kater“gibt es in vielen Fassungen. Ludwig Tieck hat das Stück 1797 als Komödie verfasst. Eine Art Gleichnis der Gegenwart. Heute ist der „Welttag des Buches“. Das klingt richtig bedeutungsschwer. Aber spürbar wird bei dieser Formulierung, dass Lesen eine wichtige Sache ist – und großen Spaß machen kann. Beim Thema Lesen kann „richtig die Post abgehen“, wie Sie in unserer großen Geschichte nachlesen können. Und manchmal verbinden Menschen mit einer bestimmten Buchlektüre auch besondere Stationen und unvergessliche Wendepunkte ihres Lebens. Die Bücher, die Redakteure und Mitarbeiter unserer Zeitung kurz vorstellen, sind ganz in diesem Sinn auch mit mancher außergewöhnlichen Erinnerung verbunden. Und gleichermaßen dürfen wir eine „zeitlos gute“Lektüre versprechen. Die Geschichte von Frodo Beutlin und dem Ring kennt fast jeder. Die Bücher hinter den „Herr der Ringe“-Filmen haben dagegen weit weniger Menschen gelesen. Dabei übertreffen sie die Verfilmung noch in Fantasie und Detailreichtum. Mögen die vor über 60 Jahren veröffentlichten Romane von J. R. R. Tolkien stellenweise altmodisch wirken, so kann der Autor den Leser immer noch problemlos mit seinen Geschichten aus Mittelerde fesseln. Ein Muss für Fantasy-Fans. Einmal die Welt bei Tag sehen. Diesen sehnlichen Wunsch lässt sich das kleine Gespenst auch nicht von seinem Freund, dem weisen Uhu Schuhu, ausreden. Eines Tages klappt es tatsächlich, dass das Gespenst statt um Mitternacht nun mittags erwacht und als Taggespenst im Städtchen Eulenberg Unruhe stiftet. Die nostalgischen Zeichnungen Franz-Josef Tripps und die liebevolle, detailreiche Sprache Otfried Preußlers machen dieses Buch zu einem der schönsten Kinderbücher. Me Before You: Eine leicht kitschige Aufmachung und eine schlichte Geschichte: Louisa Clark, eine junge Frau verliebt sich in ihren Pflegling Will und versucht diesen von seinem Selbstmordwunsch abzubringen. Mein Lieblingsbuch, denn die Umsetzung der Autorin Jojo Moyes ist zauberhaft und emotional zugleich. Ein Buch über Liebe, Lernen und Loslassen. „Lebe und genieße das Leben“schreibt Will in seinem Abschiedsbrief an Louisa. Und das sollten wir auch!