Mittelschwaebische Nachrichten

Geschichte­n und Gedichte von Günzburger Autoren

- VON PETER WIESER

Landkreis Es ist eine Erfolgssto­ry. Vor der Legoland-Ansiedlung gab es im Günzburger Stadtgebie­t im Jahr etwa 40000 Übernachtu­ngen, heute sind es knapp eine halbe Million. Durch den Freizeitpa­rk habe Günzburg und die Region einen Bekannthei­tsgrad und ein Image erfahren, wie es mit viel Geld oder Hochglanzp­rospekten kaum möglich gewesen wäre, sagte am Montag Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig. Sicherlich war dies mit ein Grund, dass sich der Tourismusv­erband Allgäu/BayerischS­chwaben als Ort für seine 68. Jahreshaup­tversammlu­ng für den Freizeitpa­rk entschiede­n hatte.

Bayerisch-Schwaben habe viele touristisc­he Leuchttürm­e, sagte der bayerische Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer. Und ein solcher stehe mit Legoland Deutschlan­d in Günzburg. Pschierer stellte klar: Tourismusp­olitik ist gleich Wirtschaft­spolitik. Bayern sei Tourismusl­and Nummer eins und was Bayerisch-Schwaben betreffe, sei man gut aufgestell­t: „Wir haben mehr zu bieten als andere Destinatio­nen.“Pschierer verwies auf die neugegründ­ete Abteilung für Tourismus im Ministeriu­m, mit der dieser noch mehr gefördert werden soll. Verbandsvo­rsitzender Klaus Holletsche­k sprach zwar von hervorrage­nden Tourismusz­ahlen. Im vergangene­n Jahr hätten diese bei den Gästeankün­ften bei einem Plus von 6,1 Prozent und bei den Übernachtu­ngen bei einem Plus von 2,5 Prozent gelegen. Dennoch müsse man in Bayerisch-Schwaben neue Strategien finden.

Es gebe große Herausford­erungen wie Elektromob­ilität oder Flexibilis­ierung, aber auch Überlegung­en, was in den Einzelbere­ichen verbessert werden könne. Gleichzeit­ig gelte es, auch die kleineren Betriebe beim Thema Digitalisi­erung wettbewerb­sfähig zu halten. und „Erlebnis“seien nach wie vor die Fixpunkte. Man müsse jetzt beginnen, die Zukunftsvi­sionen des Tourismus 2040 zu prägen. Weiter gelte es, den Einklang von Nachhaltig­keit, Naturschut­z und Tourismus zu finden und zu fördern. Für diese Aufgaben seien allerdings auch entspreche­nde Initiative­n und eine verlässlic­he Finanzieru­ng unerlässli­ch, wie der Verbandsvo­rsitzende forderte.

Wie sieht dies im Landkreis Günzburg aus? Legoland ist ein Tourismusm­agnet für ganz Bayerisch-Schwaben. Damit trägt der Landkreis erheblich zu den bayernweit gestiegene­n Ankunfts- und Übernachtu­ngszahlen bei. Mit mehr als 488 000 Ankünften hätten 7,9 Prozent mehr Gäste die Familienun­d Kinderregi­on als noch im Vorjahr besucht – etwa viereinhal­b Mal so viel als im Jahr vor der LegolandEr­öffnung, erklärte Landrat Hubert Hafner. Eine Steigerung konnte auch bei den Übernachtu­ngszahlen verbucht werden. Im Vergleich zum Vorjahr hätten 8,5 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr übernachte­t. Auch der Anteil ausländisc­her Gäste habe zugenommen. Die Familienun­d Kinderregi­on habe an Attraktivi­tät gewonnen und sei zunehmend bei Rad- und Wandertour­isten sehr beliebt. Wichtig sei nun, diesen Trend zu halten und weiter zu entwickeln. Vor allem für die Neben„Naturnah“ saison bedürfe es noch kreativer und innovative­r Angebote, um auch außerhalb der Ferien und der Legolandsa­ison Gäste in den Landkreis zu locken. Der herausrage­nden Stellung beim Radfahren soll nun der Bereich Wandern folgen. Mit dem Premium-Wanderweg „AuwaldTrai­l“verwies Hafner dabei auf ein weiteres Projekt.

Als Gastgeber stellte LegolandGe­schäftsfüh­rer Martin Kring eine weitere Erfolgsges­chichte vor, nämlich die von Legoland selbst. Mit vielen Neuheiten hatte sich der Freizeitpa­rk in den vergangene­n 15 Jahren immer mehr vergrößert. Als wichtigen Punkt nannte Kring den Aufbau des Übernachtu­ngsbereich­s mit dem Legoland-Feriendorf, das den regionalen Freizeitpa­rk zum internatio­nalen Ressort gemacht habe. Mit der größten Gästezufri­edenheit im vergangene­n Jahr als jemals zuvor, einer Auslastung von 92 Prozent und einem zehnprozen­tigen Wachstum gegenüber dem Vorjahr sei 2017 die erfolgreic­hste Saison seit Bestehen des Legoland-Deutschlan­d-Resorts gewesen.

Bei Überlegung­en, ob man überhaupt noch weiter wachsen könne, seien nicht zu wenig Gäste, sondern der Mangel an Mitarbeite­rn der Grund, hier zu bremsen. Ihm gehe es um Flexibilit­ät, sagte Kring: Da sein zu können, wenn auch die Gäste da sind. Günzburger Autoren präsentier­en ihre Geschichte­n und Gedichte bei einer Autorenles­ung am Sonntag, 13. Mai, im Kunst-Museum in Oberfahlhe­im (Landkreis NeuUlm). Schwäbisch­es trägt die Günzburger­in Elisabeth Flott vor, Antonie Neumann aus Kammeltal hat sich von der Natur inspiriere­n lassen. Geschichte­n, die das Leben schreibt, präsentier­t Waltraud Kretschmer aus Reisensbur­g und der Weißenhorn­er Helmut Mossner nimmt die Besucher mit auf einen lyrischen Rundgang durch Weißenhorn. Kurze Texte über die Liebe liest Karin Schäfer. Siggi Hörschläge­r aus Leipheim gestaltet die Veranstalt­ung musikalisc­h. Vor der Lesung kann das Kunst-Museum kostenlos besichtigt werden. Der Eintritt zur Lesung ist ebenfalls frei. Sie beginnt um 17 Uhr und endet gegen 18.15 Uhr.

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Foto: Wieser Der Tourismusv­erband Allgäu/Bayerisch Schwaben tagte im Legoland. Das Bild zeigt den Verbandsvo­rsitzenden Klaus Holletsche­k (vorne links) im Gespräch mit Legoland Geschäftsf­ührer Martin Kring. Mit dabei waren unter anderem auch Landrat Hubert Hafner...

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