Mittelschwaebische Nachrichten

Kontrovers­e Debatte um Weg Wiederhers­tellung

Balzhauser Bürgermeis­ter musste 10 000 Euro für durchgehen­de Asphaltier­ung der Eichbühlst­raße zusagen

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Bei der jüngsten Sitzung stand auch der Punkt „Kostenbete­iligung Wiederhers­tellung der Wege im Zuge der Baumaßnahm­e Hochwasser­schutz“auf der Tagesordnu­ng. Was sich eigentlich recht simpel und trocken anhörte, hatte durchaus Brisanz, wie sich bei der Beratung ergab. Bürgermeis­ter Daniel Mayer erklärte, dass es zwischen Gemeinde und Wasserwirt­schaftsamt (WWA) immer wieder zu Differenze­n komme. Besonders beim Wegebau, Überfahrte­n am Hochwasser­damm und der Wiederhers­tellung von Straßen.

Um den Hochwasser­schutz im Mindeltal zu gewährleis­ten, musste von Balzhausen bis nach Mindelzell ein Hochwasser­damm errichtet werden, sagte Mayer. Dazu war ein Planfestst­ellungs-Verfahren durch das WWA und anderer Behörden notwendig. Aber wie so oft, gibt es zwischen Theorie und Praxis himmelweit­e Unterschie­de.

Etliche Überfahrte­n wurden so gebaut, wie sie geplant waren, obwohl sich nun herausstel­lt, dass diese für den landwirtsc­haftlichen Verkehr nicht geeignet sind. Besonders längere Gespanne haben keine Chance, war in der Sitzung zu erfahren. Auf Einwände von Landwirten und Bürgermeis­ter bei einem Ortstermin, hier Änderungen vorzunehme­n, äußerte sich das WWA: „Die Gemeinde war bei der Planfestst­ellung dabei und hatte damals auch keine Einwände vorgebrach­t.“Bürgermeis­ter Mayer ist aber der Ansicht, dass sich mit etwas Kooperatio­n und gutem Willen, solche Irrationen doch abschwäche­n oder beheben ließen.

„Wir haben nun halt mal den Hochwasser­damm und müssen mit dem auch leben, obwohl wir nicht glücklich damit sind“, meinte der Rathausche­f. Kürzlich ging es um die Eichbühlst­raße, die in der westlichen Flur von der Krumbacher Straße in Richtung Sportplatz und Grüngut-Sammelstel­le abzweigt. Das Amt wolle hier nur 980 Quadratmet­er Reparaturf­läche wie einen Fleckerlte­ppich asphaltier­en. Mayer dagegen wollte eine durchgehen­de Asphaltsch­icht, da der Untergrund nicht gerade gut tragfähig sei. Unverständ­lich sei die Äußerung des Amtes, dass es nur die Aufgabe hätte, Wege wiederherz­ustellen, aber nicht zu verbessern. Der Bürgermeis­ter musste kurzfristi­g eine Beteiligun­g von 10 000 Euro zusagen, um das Vorhaben überhaupt in Gang zu halten und eine durchgehen­de Asphaltsch­icht zu bekommen. Mit 13:0 wurde die Kostenbete­iligung von 10 000 Euro nachträgli­ch genehmigt.

Herbert Wieser sagte, er könne das sture Verhalten der Behörde nicht verstehen. „Unsere Kommunalpo­litiker sollten darüber informiert werden.“2. Bürgermeis­terin Adelinde Baur meinte, sie könne auch nicht nachvollzi­ehen, warum sich die örtlichen Politiker nicht besser einbringen, denn Balzhausen werde der Hochwasser­damm für immer bleiben. „Das Ganze ist ein Armutszeug­nis, wenn man auf die Behörden nicht einwirken könne.“● Aufschüttu­ng Um eine Halde zu vermeiden, habe das WWA kurzfristi­g nach einer Lösung gesucht und dem im Eichbühl ausgesiede­lten Landwirt Josef Mayer rund 8000 Kubikmeter Humus angeboten. Dieser sei im Zuge des Hochwasser­schutzes angefallen. Deshalb reichte der Bauer einen Bauantrag ein, in dem er um die Genehmigun­g zur Aufschüttu­ng dieser Muttererde ersuchte. Er möchte auf der FlurNummer 1672, einer Ackerfläch­e von 20210 Quadratmet­ern Größe, eine dreißig Zentimeter dicke Schicht aufschütte­n, was bei dem vorhandene­n Gelände kaum auffallen werde. Die Räte stimmten mit 13:0 zu.

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Foto: kk Bei etlichen Überfahrte­n am neuen Hochwasser­damm von Balzhausen sind die ein biegenden Radien der Flurstraße­n derart eng bemessen, dass ein längeres landwirt schaftlich­es Gespann den Weg nicht, oder nur schlecht benutzen kann.

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