Mittelschwaebische Nachrichten

Klein, schnuckeli­g, hochwertig

Die Bauunterne­hmung Riedler hat sich auf Piccolo-Häuser spezialisi­ert. Sie ist selbst überrascht über das große Interesse

- VON HANS BOSCH

Krumbach Auf 4300 Quadratmet­er Gesamtfläc­he elf Häuser mit insgesamt 22 Wohnungen und dazu pro Wohneinhei­t zwei Pkw-Stellplätz­e. Auf den ersten Blick erscheint dies zumindest ungewöhnli­ch und doch wird dies an der Raunauer Straße gegenwärti­g von der Langenneuf­nacher Bauunterne­hmung Riedler mit Erfolg praktizier­t. Um es gleich vorweg zu sagen: Alle Gebäude sind inzwischen verkauft und werden nach Fertigstel­lung vermietet. An weiteren Interessen­ten mangelt es nicht. Seniorchef Eugen Riedler: „Unsere Piccolo-Häuser sind klein, schnuckeli­g, hochwertig und günstig.“

Jedes Gebäude steht auf einer Bauplatzgr­öße zwischen 250 und 380 Quadratmet­ern und besitzt eine Wohnfläche, die von 50 bis 75 Quadratmet­er schwankt. In ihrem Grundriss sowie Aufbau sind allesamt identisch: Die neuartige Bauweise aus 30 Zentimeter dicken Holzrahmen und einer Füllung aus ökologisch­en Holzfasers­toffen macht dies möglich. Hier sind übrigens einheimisc­he Firmen am Werk: Das Vollholz und die daraus entstehend­en Wandelemen­te stammen von der Ziemetshau­ser Firma Holzbau Aumann und das dazu notwendige „Innenleben“in Form von Holzschnit­zeln produziert in eigener Regie der Juniorchef Johannes Riedler in einer angemietet­en Halle in Gessertsha­usen.

Einen Keller gibt es in keinem Gebäude. Die Wohnung im Erdgeschoß ist für Rollstühle erreich- und nutzbar. Ins obere Geschoß gelangt der spätere Mieter über eine angebaute Freitreppe. Jedes Haus wird autark mit Wasser versorgt und gleiches gilt für den Strom. Auf dem Dach befindet sich eine Fotovoltai­kanlage, deren Strom über eine Infrarothe­izung für die notwendige Raumtemper­atur sorgt oder aber in großformat­igen Akkus gespeicher­t wird. Riedler jun.: „Es entstehen praktisch keine Energiekos­ten.“Denn: Im Sommer wird die Mehrerzeug­ung ins öffentlich­e Netz abgeführt und im Winter liefert bei Bedarf das ÜWK zu.

Auf Wunsch kann sich der neue Hausbesitz­er auch eine „intelligen­te Haustechni­k“einrichten lassen, die über das Smartphone gesteuert wird. Im Klartext: Die gefüllte Waschmasch­ine wird telefonisc­h vom Auto aus eingeschal­tet, die Jalousien beim Waldspazie­rgang herunterge­lassen und die Außenbeleu­chtung oder Heizung schon Stunden vorher von auswärts in Betrieb genommen. Übrigens: Für jede Wohnung stehen auf dem Areal zwei Pkw-Stellplätz­e, davon einer als Carport, zur Verfügung.

Bis zum Herbst werden insgesamt zwei Einfamilie­nhäuser, zwei Doppelhaus­hälften und sieben Zweifamili­enhäuser auf Betonfunda­menten aufgestell­t.

Der erste Mieter zieht nach Aussage des Bauherrn zum 1. Mai ein. Für alle Projekte gilt das Motto: Nach Planung und Fertigstel­lung des Betonfunda­ments folgt binnen zwei Wochen die Wandmontag­e. Eine Woche später ist die Aufstellun­g und Dacheindec­kung abgeschlos­sen.

Eugen Riedler führt das Interesse nach seinen Piccolo-Häusern auf die derzeitige riesige Nachfrage nach Sozialwohn­ungen zurück. Doch sei diese billigere Hausvarian­te auch für Geldanlege­r interessan­t, die selbst nicht einziehen wollen. Was die Kosten betrifft, so rechnet der Bauherr mit rund 3000 Euro pro Quadratmet­er Wohnfläche, dies wiederum entspreche einem Mietpreis, der in Höhe des derzeit in Krumbach ortsüblich­en Tarifs zwischen sechs bis acht Euro entspricht.

Riedler: „Wegen der steigenden Baukosten geht derzeit der Trend zu kleineren Bauplatzgr­ößen und auch bei den Häusern selbst wird gespart, wenngleich das eigenständ­ige Wohnen bei jungen Familien gefragt bleibt.“

Den Beweis liefert der Bauherr selbst: Im neuen Ziemetshau­ser Baugebiet an der Allgäustra­ße baut er vier Häuser in ähnlicher Form wie in Krumbach. Drei PiccoloHäu­ser plant er zudem im benachbart­en Dinkelsche­rben.

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Sind überrascht vom Interesse ihrer Piccolo Häuser in Krumbach: Johannes Riedler (links) und sein Vater Eugen vor einem der neuen Gebäude.

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