Mittelschwaebische Nachrichten
Anlagenbetreibern lacht die Sonne
Der Landkreis will den Bau weiterer Fotovoltaikanlagen vorantreiben. Ein neues Werkzeug soll Interessenten dabei helfen
Landkreis Zu geringe Einspeisevergütung? Solarstrom lohnt sich nicht mehr? Diese Meinung steckt in den Köpfen vieler Bürger und Hausbesitzer und stammt aus der Zeit massiver Kürzungen der Einspeisevergütungen. Dies hat sich nach Angaben des Landratsamtes in den letzten Jahren aber grundlegend gewandelt, seien doch jährliche Renditen von drei bis neun Prozent üblich. Darauf möchte der Landkreis Günzburg mit seiner Solaroffensive aufmerksam machen.
Er hat deshalb ein onlinebasiertes Solarkataster in Auftrag gegeben, das jeder Bürger kostenlos nutzen kann. Mit diesem Werkzeug lässt sich für jedes Hausdach bestimmen, wie wirtschaftlich eine Fotovoltaikanlage – wahlweise auch mit Batteriespeicher – zu betreiben ist. Eine einfache intuitive Nutzerführung steuert Interessierte durch die Planung.
„Das wirtschaftliche Potenzial ist überraschend hoch“freut sich Landrat Hubert Hafner auf der Bürgermeisterversammlung, wo das Kataster erstmals den Gemeinden vorgestellt wurde. „Wir hoffen, dass unser neues Werkzeug dazu beitragen kann, dass neue Fotovoltaikanlagen im Landkreis Günzburg installiert werden“ergänzt der Landrat.
Die Kommunen spielen eine Schlüsselrolle, sind sie es doch, die ihre Bürger vor Ort aktivieren müssen. Oliver Tuschinski vom Klimaschutzbüro des Landkreises, will die kreisangehörigen Gemeinden dabei unterstützen. „Infoveranstaltungen in den Gemeinden sind dabei sehr wichtig, um alle lokalen Akteure wie Handwerksbetriebe einzubinden“, sagt Tuschinski. Klimaschutz, der sich finanziell rechnet, ist ein regelrechter Glücksfall für den Landkreis, welcher seit der Auszeichnung mit dem European Energy Award durch das Bayerische Umweltministerium seine Klimaschutzpolitik bestätigt sieht.
Das Solarkataster gibt es hier: http://www.solare stadt.de/landkreis guenzburg/
Jährliche Renditen von drei bis neun Prozent