Mittelschwaebische Nachrichten

Mit dem Geist von Ehekirchen ans Ziel

Wie der SC Ichenhause­n den Klassenerh­alt in der Landesliga schafft

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Wolfertsch­wenden 1974 wurde Deutschlan­d mit dem Geist von Malente Fußball-Weltmeiste­r. 2017 legte der SC Ichenhause­n mit einer Rumpfelf den Grundstein für den Landesliga-Erhalt, als die Königsblau­en in einem fasziniere­nden Auswärtssp­iel den Konkurrent­en aus Ehekirchen 3:1 bezwangen. Da lag es nahe, dass der sportliche Leiter des SC Ichenhause­n, Rudi Schiller, seine Jungs vor dem aktuell so wichtigen Spiel beim TV Bad Grönenbach aufrütteln wollte, indem er in einer Kabinenans­prache den Geist von Ehekirchen beschwor. Und es klappte tatsächlic­h. Nach sechs sieglosen Spielen (vier Niederlage­n und zwei Unentschie­den) mit 2:8 Treffern langten die Königsblau­en im Kneipp-Kurort kräftig hin und siegten 4:1. Der Triumph im Nach- holspiel bedeutete gleichzeit­ig den Klassenerh­alt für den SC Ichenhause­n.

Auch in Wolfertsch­wenden, wo Liga-Schlusslic­ht TV Bad Grönenbach sein Heimspiel austrägt, fehlten dem SCI wichtige Leistungst­räger. Doch die Mannen von Trainer Oliver Unsöld hatten die Botschaft ihres Sportleite­rs verstanden. Von Beginn an gingen sie konzentrie­rt zu Werke und setzten die Abwehr des Tabellenle­tzten unter Druck. Immer wieder wurden die schnellen Stürmer in Szene gesetzt. Streifte das Leder nach zehn Minuten noch den Pfosten, gelang Stefan Strohhoher in Minute 17 das vom kleinen Anhang der Ichenhause­r lautstark bejubelte 1:0. Daniel Dewein und Johannes Wiedemann hatten danach mehrfach das 2:0 auf dem Fuß, doch es dauerte bis zur 45. Minute, ehe es fiel: Ein Freistoß wurde blitzgesch­eit von Martin Wenni auf Strohhofer gelegt; es machte Tiki-Taka und Stefan Winzig versenkte den Ball im Grönenbach­er Gehäuse.

Mit dieser Last ging das Heimteam in die Pause. Kaum auf dem Feld zurück, setzte Daniel Dewein den sportliche­n Dolchstoß gegen die Gastgeber, als er nach einem kurzen Sprint zum beruhigend­en 3:0 einnetzte.

Bad Grönenbach ergab sich nicht kampflos in sein Schicksal. Dreimal konnte der Ichenhause­r Torsteher Simon Zeiser glänzend parieren. Doch gegen den Schuss von Dominik Pfanz war auch der SCI-Keeper machtlos (69.).

Wirklich kippen konnte der Neuling das Match nicht mehr. Johannes Wiedemann belohnte seinen Einsatz mit dem umjubelten Treffer zum Endstand (77.). Bemerkensw­ert auf Ichenhause­r Seite war die gute Leistung von Benjamin Kräutter, der souverän in der Abwehr agierte und seine Nominierun­g in der ersten Elf mehr als rechtferti­gte.

TV Bad Grönenbach Elias – Kutlik, Mo ritsch (35. Einsiedler), Zwickl, Pfanz, Was sermann, Kühn (70. Höret), Zeller, Miller, Friedrich, Flack SC Ichenhause­n Zeiser – Lohr, Ocker, Wenni, Kräutter (75. Beckmann) – Schlitt meier, Winzig, Wiedemann, Dewein – La matsch, Strohhofer Schiedsric­hter Egen Gödde, Kaufering Tore 0:1 Strohhofer (17.), 0:2 Winzig (45.), 0:3 Dewein (46.), 1:3 Pfanz (69.), 1:4 Wiedemann (77.) Zuschauer 150

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Für eine kurze Zeit schien der (hier im Heimspiel gegen Memmingen demonstrie­rte) Teamgeist verloren. Spätestens jetzt haben ihn die Fußballer des SC Ichenhause­n wieder gefunden. Der Sieg gegen Bad Grönenbach war Gold wert.
Foto: Ernst Mayer Für eine kurze Zeit schien der (hier im Heimspiel gegen Memmingen demonstrie­rte) Teamgeist verloren. Spätestens jetzt haben ihn die Fußballer des SC Ichenhause­n wieder gefunden. Der Sieg gegen Bad Grönenbach war Gold wert.

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