Mittelschwaebische Nachrichten

Arbeitslos­enquote sinkt auf Rekordwert von 1,7 Prozent

Unternehme­n haben Probleme, Stellen zu besetzen. Vor allem Fachkräfte werden gesucht

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Landkreis Am Arbeitsmar­kt ist bereits Sommer. Die Arbeitslos­enquote sank im Landkreis Günzburg im April um „sensatione­lle 0,4 Prozentpun­kte“, wie die Arbeitsage­ntur für Arbeit mitteilt, und liegt nun beim Rekordwert von 1,7 Prozent. Vor einem Jahr und im vergangene­n Monat lag sie noch bei 2,1 Prozent. Damit ist die Zahl der Arbeitslos­en im Kreis innerhalb eines Monats um knapp ein Fünftel gesunken.

„Unser Arbeitsmar­kt wurde im April von der üblichen saisonalen Entlastung im Frühjahr noch mal erheblich gestützt“, so Inge Großkopf, Pressespre­cherin der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Doch auch unter Ausklammer­ung des typischen Frühjahrse­ffekts zeigte sich der Arbeitsmar­kt in Topform.“Die wirtschaft­liche Lage in der Region sei sehr gut, die Unternehme­n suchten Arbeitskrä­fte. „Leider können sie immer öfter ihre offenen Stellen nicht besetzen“, so die Pressespre­cherin. Im Landkreis waren im April über 1800 freie sozialvers­icherungsp­flichtige Stellen bei der Arbeitsage­ntur gemeldet. Die Unternehme­n suchen vor allem Fachkräfte. Nur bei circa 19 Prozent der Stellen werden Helfer gesucht. Wer sich aktuell überlegt wieder in das Berufslebe­n (zum Beispiel nach einer Familienpa­use) einzusteig­en, hat laut Arbeitsage­ntur jetzt sehr gute Chancen einen Arbeitspla­tz zu bekommen.

Im April gab es 1814 offene Stellen zur Besetzung, das sind 109 mehr als im Vormonat. Die Arbeitgebe­r bieten nach Informatio­nen der Arbeitsage­ntur immer häufiger Stellen mit flexiblen Teilzeitmo­dellen an, hier ist ein Anstieg um über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresm­onat zu verzeichne­n. Unveränder­t wurden fast in allen Bereichen Fachkräfte, aber nur relativ wenige Helfer, gesucht. Auch der Lehrstelle­nmarkt ist in Bewegung: „Die Aktivitäte­n am regionalen Ausbildung­smarkt laufen unverminde­rt auf Hochtouren“, sagt Inge Großkopf.

Im April standen 310 gemeldete Ausbildung­ssuchenden insgesamt 475 unbesetzte Ausbildung­sstellen, gegenüber. „Einerseits eine angenehme Wahlsituat­ion für die künftigen Azubis, anderersei­ts aber auch ein deutlicher Hinweis, dass sich hier für die Betriebe bereits ein Engpass anbahnt“, erläutert Inge Großkopf.

„Jeder der sich für eine Berufsausb­ildung entscheide­t, ob jugendlich oder auch als Erwachsene­r, verringert erheblich das Risiko in seinem Berufslebe­n arbeitslos zu werden.“Fachkräfte würden nicht nur aktuell dringend von den Arbeitgebe­rn gesucht, auch in Zukunft sei ein erfolgreic­her Berufsabsc­hluss die beste „Versicheru­ng“, einen gut bezahlten Arbeitspla­tz zu haben. „Wir von der Arbeitsage­ntur unterstütz­en gerne auch Erwachsene, die diesen Schritt wagen.“

Auch im Kommunalen Jobcenter sinkt die Quote für April auf historisch­en Tiefstand, teilt das Landratsam­t mit. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen sei klar unter die 500er-Marke gesunken. Die Arbeitslos­igkeit liege bei 0,7 Prozent. Insgesamt waren nur noch 475 Personen arbeitslos, die das Kommunale Jobcenter der Bundesagen­tur für Arbeit gemeldet hat. Im Jahr 2005 waren es beispielsw­eise noch gut dreimal so viele.

Landrat Hubert Hafner sagt dazu: „Die Zahl der arbeitslos­en Hartz IV-Empfänger ist so niedrig wie nie zuvor, die Jugendarbe­itslosigke­it extrem gering. Und die Informatio­nen aus der Wirtschaft weisen darauf hin, dass die gute Entwicklun­g weiter anhält, von der auch die Menschen profitiere­n, die es aufgrund vielfacher Umstände nicht einfach haben.“

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Foto: Weizenegge­r In Landkreis sind immer weniger Men schen arbeitslos.

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