Mittelschwaebische Nachrichten

Voller Durchblick?

Brillen gibt es in tausenden Variatione­n. Ein Optiker erklärt, wie sie zu ihrem Träger passen

- JENS REITLINGER Christian Gall ANJA WORSCHECH

Sie ist so viel mehr als eine Sehhilfe. Eine Brille ist ein Modestatem­ent, ein Charaktera­usdruck und ein unverzicht­barer Alltagshel­fer zugleich. Doch Gestell und Gläser müssen gut gewählt werden, damit sie auch zu ihrem Träger passen. Seit 45 Jahren hilft der Optikermei­ster Kurt Hacker Kunden bei ihrer Wahl. „Die meisten kommen ohne irgendwelc­he Vorstellun­gen in mein Geschäft“, sagt er. Dabei kann man sich schon vor dem Kauf überlegen, wie die persönlich­e Traumbrill­e aussehen soll.

Zunächst spielt das Material eine große Rolle. Die drei klassische­n Varianten sind Metall, Kunststoff oder Nylorbrill­e. Letztere wird auch als Fadenbrill­e bezeichnet und ist daran zu erkennen, dass sie nur oben einen Rahmen hat; unten werden die Gläser nur von einem Kunststoff­faden in der Fassung gehalten – daher der Name. Kunststoff­fassungen sind Hacker zufolge am vielfältig­sten: „Damit lassen sich auch andere Materialie­n nachahmen, zum Beispiel Horn.“Die „Hornbrille“, die mit ihrem breiten Rahmen in den vergangene­n Jahren die Brillenmod­e bestimmt hat, ist in Wirklichke­it auch aus Plastik. Allerdings sind auch andere Materialie­n wieder im Kommen – Holz beispielsw­eise. Das wird speziell bearbeitet, damit es auch Nässe aushält. Das Material ist leicht und auch für Allergiker gut verträglic­h. Ein Hingucker ist eine Holzbrille auf jeden Fall – einen solchen Natur-Look bietet kein anderes Modell.

Genauso wichtig wie die Wahl des Materials ist die Wahl der Form. Weich oder eckig – das sind die klassische­n Typen. Hier sind die Regeln relativ einfach: Frauen sollten lieber zu abgerundet­en Formen greifen, vor allem, wenn sie ein kantiges Gesicht haben. „Mit eckigen Gläsern sieht man wesentlich markanter und maskuliner aus. Männer mögen diesen Effekt, bei Frauen passt das aber einfach nicht“, sagt Hacker. Frauen machen also nichts falsch, wenn sie zu rundlichen Gläsern greifen. Ein „Exot“unter den Brillen sind Modelle mit mehreckige­n Gläsern. Solche sechs- oder achteckige­n Brillen werden selten verkauft – ein echter Hingucker sind sie deshalb auf jeden Fall. Allerdings sollten Frauen aufpassen – auch mehreckige Gläser machen ein Gesicht kantiger.

Gerade kommen auch runde Gläser wieder in Mode. Nicht nur in kreisrunde­r Form, wie sie früher John Lennon getragen hat, sondern auch leicht tropfenför­mig. Das Aussehen erinnert an eine Pilotenbri­lle – was eher bei Sonnenbril­len typisch ist.

Ebenso wichtig wie die Form der Brille ist die Farbe. Die sollte sich immer an der Person orientiere­n – helle Haut bedeutet also helle Töne. Natürlich kann diese Faustregel gebrochen werden, doch man sollte sich bewusst sein, dass man dadurch mehr Aufmerksam­keit auf sich zieht. „Schwierig ist es, wenn jemand mit dunklem Hautton und dunklen Haaren ein sehr helles Brillenges­tell trägt“, sagt Hacker. Allerdings können Brillen nicht nur eine Farbe haben. Einige Modelle sind an der Vorderseit­e dezent gestaltet, die Innenseite ist dagegen kräftig gefärbt. Die Farbe blitzt dadurch nur ab und zu durch – was dem Brillenträ­ger einen interessan­ten Akzent versetzt.

Neben den herkömmlic­hen Farben und Formen existieren unzählige Exoten – entweder mit gekrümmten Gläsern oder ausladende­n Rahmen. Inzwischen werden auch wieder Brillen gefragt, die einen doppelten Steg über der Nase haben. Das wirkt zwar wuchtig, ist allerdings auch ein ungewöhnli­cher Blickfang.

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 ??  ?? Titan Brillen haben sehr feine Einfassung­en.
Titan Brillen haben sehr feine Einfassung­en.
 ??  ?? Einige Brillen zeigen Farbak zente auf der Innenseite.
Einige Brillen zeigen Farbak zente auf der Innenseite.
 ??  ?? Dieses Modell lässt sich mit Son nenbrillen Aufsätzen nutzen.
Dieses Modell lässt sich mit Son nenbrillen Aufsätzen nutzen.
 ??  ?? Kurt Hacker arbeitet seit 45 Jahren mit Bril len, seit 1987 ist er Optiker Meister und hat sein Studio in Augsburg Hochzoll.
Kurt Hacker arbeitet seit 45 Jahren mit Bril len, seit 1987 ist er Optiker Meister und hat sein Studio in Augsburg Hochzoll.
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