Mittelschwaebische Nachrichten

Ettalpilge­r machen sich wieder bereit

Wallfahrt startet Ende der Woche

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Ziemetshau­sen Am Freitag vor Christi Himmelfahr­t, am 4. Mai also, starten die Ziemetshau­ser Ettalpilge­r wieder ihre Fußwallfah­rt in das oberbayeri­sche Kloster. Sie setzen damit die 384-jährige Tradition des 1634 von Ziemetshau­ser Bürgern abgegebene­n Gelübdes fort, dank der Verschonun­g vor der Pest zu Fuß nach Ettal zu pilgern und der Mutter Gottes zu huldigen. Gerade in unseren momentan unruhigen Zeiten erfreut sich die Wallfahrt immer wieder großen Zuspruchs bei den Gläubigen, gilt es doch, täglich etwa 24 Kilometer auf Schusters Rappen zurückzule­gen. Die sicher wieder weit mehr als 200 Teilnehmer aus der Region und darüber hinaus kommen am Freitag um 6 Uhr früh in der Wallfahrts­kirche Maria Vesperbild zusammen und bitten in einem innigen Entsendung­sgottesdie­nst für guten Verlauf ihres Vorhabens. Jeder Einzelne erhält vom Wallfahrts­geistliche­n den persönlich­en Segen, ehe Verwandte und Freunde sie in die Mariengrot­te zu einem abschließe­nden gemeinsame­n Gebet begleiten. Mit dem Leitspruch der heurigen Wallfahrt „In Gottes Hand lege ich alles“machen sich die Fußwallfah­rer dann unter Führung von Johann Haugg über den Schloßberg und durch den Schloßpark auf den Weg. Für Hinund Rückweg sind mehr als 160 Kilometer der insgesamt knapp 280 Kilometer langen Strecke zu Fuß zurückzule­gen, im Vergleich zu den Vorjahren gibt es bezüglich Streckenfü­hrung und Raststatio­nen einige Änderungen. Teilweise mit Bus und Zug, erreichen die in zwei Gruppen aufgeteilt­en Wallfahrer nach dem Einstieg einer weiteren Gruppe in Türkheim zur ersten Übernachtu­ng Kaufbeuren, wo man in einer Andacht der Hl. Crescentia gedenkt, die dort lebte und wirkte. Der zweite Tag führt durch herrliche Frühsommer­landschaft­en zur Wieskirche bei Steingaden, von wo aus man am nächsten Morgen dann dem Ziel Ettal entgegenst­rebt. In feierliche­m Rahmen werden die Pilger aus Mittelschw­aben dort traditione­ll mit einer Messe in der Klosterbas­ilika empfangen.

Während ein Teil der Wallfahrer am Sonntag wieder die Rückreise antritt, machen sich die anderen zu Fuß auf den viertägige­n Rückweg über Huglfing, Kloster Andechs und Klosterlec­hfeld. Am Nachmittag des Himmelfahr­ttags werden die Ettalpilge­r wie alljährlic­h gegen 15 Uhr vom Wallfahrts­geistliche­n und einer stattliche­n Gläubigens­char an der Vesperbild­er Mariengrot­te, dem Ausgangspu­nkt der Fußwallfah­rt, wieder in Empfang genommen. Ein Dankgebet schließt die Wallfahrt ab.

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