Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Hauch Oktoberfest im Frühling
Die Tiroler Formation Viera Blech sorgt beim Bezirksmusikertreffen in Ziemetshausen für Stimmung im Festzelt
Ziemetshausen Mit dem Engagement von Viera Blech ist der Musikvereinigung Ziemetshausen ein echter Coup gelungen. Der Name zieht, und so kamen zur Samstagabendveranstaltung des Bezirksmusikfestes rund 900 Besucher in das Festzelt. Während sich die Senioren heimwärts begaben, strömten auch um elf Uhr abends noch junge Leute in Dirndl und Lederhose zum Festplatz. Ein Kommen und Gehen, noch bis spät in die Nacht hinein spiegelte die Stimmung im Zelt wider, in der alles in Bewegung war. Stillsitzen am Biertisch war gestern. Heute heißt die Devise „Wir können Oktoberfest“. Und wenn die Band so richtig loslegt, dann gehört es sich, dass man auf die Bänke steigt und die Musiker mit Jubel und Klatschen anfeuert.
Viera Blech, dem eine kleine Formation aus der Wettenhauser Blasmusik als Vorgruppe vorausgegangen war, weiß, wie man die Zuhörer fesselt. Die studierten Musiker aus Tirol fesseln Jung und Alt. Ein breites Repertoire, perfektes Spiel und dazwischen jede Menge Showele- mente, die dem Auftritt die Strenge eines Konzertes nehmen. Die Formation, 2004 gegründet und inzwischen auf sechs Blechbläser und einen Schlagzeuger angewachsen, präsentierten eine unglaubliche Bandbreite, von der Polka bis zu Welthits aus Pop und Rock, variationsreich und individualisiert. Auch Martin Scharnagl, Schlagzeuger und Bandleader, trägt mit Eigenkompositionen wie der Polka „Von Freund zu Freund“zum Repertoire bei. Daneben bleibt den Musikern immer noch Raum, ihre Darbietungen komödiantisch aufzupeppen. Wenn „Joe Hansi Cocker“ans Mikro tritt, wird zunächst gebrummt, gegluckst, geächzt, doch nach und nach entsteht daraus eine echte Cocker-Hommage, die fasziniert und begeistert.
Und wenn die Band etwas Luft zum Verschnaufen braucht, dann greift sie einfach in die Klamottenkiste und präsentiert eine schräge Modenschau mit den neuesten Viera Blech T-Shirts. Die Festzeltbesucher hatten damit ebenso viel Spaß wie die Musiker selbst.