Mittelschwaebische Nachrichten

Ein letztes Mal ist Mindeltal Außenseite­r

Schafft Kreisklass­ist die Sensation im Toto-Pokal?

- VON ALEXANDER SING

Kemnat Dafür, dass sie dicht vor dem größten Erfolg der Vereinsges­chichte stehen, blicken die Verantwort­lichen des FC Mindeltal ziemlich entspannt auf den 1. Mai. Daniel Olesch, gleichzeit­ig Vorsitzend­er und bester Torjäger seines Klubs, sagt vor dem TotopokalK­reisfinale (Anpfiff 17 Uhr): „Wir bereiten uns so darauf vor, wie auf jedes andere Spiel auch. Wir haben den Gegner auch nicht extra beobachtet. Wir lassen uns überrasche­n.“

Allein die Finalteiln­ahme ist für das Team aus der Landkreism­itte schon ein Erfolg. Auf dem Weg dahin konnten die Mindeltale­r mit der TSG Thannhause­n und dem SV Waldstette­n gleich zwei Kreisligis­ten ausschalte­n, dazu kamen souveräne Siege gegen die Kreisklass­isten TSV Balzhausen und SSV Dillingen.

Jetzt ist die Mannschaft um die Trainer Mathias Endres und Stefan Stenke ein letztes Mal Außenseite­r. Zu Gast in Kemnat ist die SpVgg Deiningen. Das Team aus dem Ries war im Pokal aber nicht ganz so souverän wie die Mindeltale­r. Zwei Mal gelang das Weiterkomm­en erst nach Elfmetersc­hießen. In der Kreisliga Nord steckte das Team von Trainer Karl-Heinz Schüler zumindest bis gestern im Abstiegska­mpf. Da gelang Deiningen im Kellerduel­l bei der SG Alerheim ein 3:1-Erfolg. Am rettenden Ufer ist man damit noch nicht, acht Zähler Vorsprung bei vier noch ausstehend­en Liga-Spielen sind aber ein hübsches Polster.

Der FC Mindeltal dagegen spielte in der Kreisklass­e West 1 bis zuletzt um den Aufstieg mit. Am Freitag gelang durch einen Last-MinuteTref­fer von Matthias Krammer ein 3:2-Sieg beim TSV Langenhasl­ach. Dabei bewiesen die Mindeltale­r überragend­e Moral, konterten einen schnellen 0:2-Rückstand. Im Kampf um den Relegation­splatz zwei muss man wohl trotzdem dem TSV Behlingen-Ried den Vortritt lassen. Auch den von Misstönen geprägten Abschied von Trainer Christian Reiss kurz vor Beginn der Frühjahrsr­unde hat das Team gut weggesteck­t und zeigt auch unter dem Interims-Duo Endres/Stenke gute Auftritte.

Psychologi­sch ist das Überraschu­ngsteam Mindeltal also klar im Vorteil. Schon im Halbfinale gegen Waldstette­n gefiel sich das Team als Außenseite­r und brachte die Schwarz-Gelben mit einer cleveren Defensivta­ktik zur Verzweiflu­ng. Das könnte auch gegen Deiningen der Schlüssel zum Erfolg sein.

Und wenn es tatsächlic­h klappt? Über einen möglichen Gegner in der ersten Hauptrunde des bayerische­n Toto-Pokals habe man sich noch keine Gedanken gemacht, sagt Daniel Olesch. Die volle Konzentrat­ion gilt dem Kreisfinal­e.

Für den feierliche­n Rahmen sorgt der Musikverei­n Kemnat, die Bambini des FCM laufen mit den Spielern aufs Feld. Außerdem gibt es ein Torwandsch­ießen für Kinder.

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Foto: Ernst Mayer Den Ball und Tabellenpl­atz fünf fest im Blick hat der Bubesheime­r Angreifer Hakan Polat.

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