Mittelschwaebische Nachrichten

Die Geburt n Bibertal

Vor 40 Jahren schien nicht viel zusammen zun bei der Großgemein­de. Heute ist das anders

- VON SANDRA KRAUS

Die Biber sollte der Namensgebe­r für die schwäbisch­e Gemeinde sein, die vor 40 Jahren an der westlichen Landkreis-Grenze aus der Taufe gehoben wurde. Die Biber ist ein nicht ganz 40 Kilometer langer Donau-Zufluss, der in Unterroth im Kreis Neu-Ulm entspringt. In diesem Landkreis wären die Gemeinden Ettlishofe­n und Silheim damals am liebsten auch geblieben. Aber die Macher der Gebietsref­orm hatten anderes vor. Sie packten die zwei Dörfer in den Landkreis Günzburg und präsentier­ten den Bürgern ein Bibertal aus einem Dutzend Ortsteilen entlang von Biber, Osterbach und Drill. Anhofen mit Emmenthal und Happach, Bühl, Echlishaus­en mit Opferstett­en, Ettlishofe­n mit Hetschwang, Großkissen­dorf, Kleinkisse­ndorf, Schneckenh­ofen und Silheim hatten sich ab sofort unter einem Rathausdac­h zu arrangiere­n.

Keine leichte Aufgabe für Hans Joas (CSU), der als erster 1. Bürgermeis­ter Bibertal gleich 18 Jah lang, also quasi bis zur Volljähri keit, prägte. Bis zum 40. Geburtst im Jahr 2018 sollte sich die Anza der Bürgermeis­ter auf gerade einm vier erhöhen: Wolfgang Bey (1996-2002/SPD), Robert Stro (2002-2014/CSU) und Oliv Preußner (seit 2014/CSU). Das R haus, heute im modernen Bürge zentrum untergebra­cht, fand 19 seinen Platz im alten Lehrerha

u der ersten Stunde und für viele „Seele der Gemeinde“wurde abeth Haupt. Die mittlerwei­le storbene war von 1956 bis 1985 der Verwaltung von Bühl und er dann von Bibertal tätig. au Haupt war ein Urgestein im haus“, erinnert sich Pia Kreissl, im September 1978 als Schreibt begann. In ihrem Herzen ist Kreissl Bühlerin, die Arbeit in Gemeinde bringe es mit sich, auch als Bibertaler­in zu fühlen. in Mandat im allererste­n Genderat hatte Otto Seiler, davor der gebürtige Bühler im Gremiin Echlishaus­en. Der SPDnn erinnert sich: „Wir haben gepft und hart diskutiert. Aber es uns klar, dass dieses Bibertal Vorteil ist. Sich für die Allgenheit einzusetze­n, das brachte auf den richtigen Weg.“Seiler sich heute sicher: „Es war eine tige Entscheidu­ng Bibertal zu nden.“Auch wenn der Anfang l schwierig war, mit den Haken zwischen den südlichen und nördlichen Ortsteilen, mit den Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen dem SPD-geprägten Arbeiterdo­rf Bühl und den CSU-treuen landwirtsc­haftlich geprägten anderen Ortsteilen und ganz zu schweigen von den Dörfern, die lieber im Kreis Neu-Ulm geblieben wären. „Vielleicht hatte das damals politische Hintergrün­de in dem Sinn, dass die SPD Hochburg Bühl von den Schwarzen besser in Schach gehalten werden könne, wenn mehr Dörfer dazukommen“, denkt Seiler, Ehrenvorsi­tzender des SPD-Ortsverein­s, laut nach. Und fügt an: „Die Arbeiter aus Bühl, meist Maurer und Gipser, waren früher im Winter arbeitslos und gingen bei den Bauern der Umgebung betteln. Dementspre­chend war ihr Ansehen nicht gut.“Es schien nicht viel zusammenzu­passen vor 40 Jahren. Und doch ist Bibertal zusammenge­wachsen, stemmt seine kommunalen Aufgaben mit Bravour und sorgt mit seinen vielen Vereinen für dörfliche Identität. Und Biber sind mittlerwei­le an der Biber auch wieder heimisch geworden.

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Foto: Sandra Kr Otto Seiler (links) und Friedrich Kro (rechts) erinnern sich noch gut an Dramatik, die die Anfangsjah­re von bertal begleitete.

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