Mittelschwaebische Nachrichten
Mehr ausgegeben als eingenommen
„Liebe sei Tat“unterstützt Hilfsbedürftige, vor allem rund um Thannhausen
Thannhausen Bei der Mitgliederversammlung des Vereins „Liebe sei Tat“, stellte Vorsitzender Johann Geiger Pressemitteilungen über Hartz IV und Armut in Deutschland an den Anfang seines Tätigkeitsberichtes. Diese Themen begleiten die Vereinsarbeit täglich, besonders bei den vom Verein am meisten unterstützten Personengruppen: Alleinstehende, alte und zum Teil kranke Menschen mit geringer Rente, Alleinerziehende, getrennt lebende und geschiedene Personen mit Kindern und Hartz-IV-Empfänger.
Diese Menschen wohnten fast ausschließlich in Miete und bei den gestiegenen Kosten seien Kühlschrank und Geldbeutel gegen Monatsende oft leer, wie Geiger immer wieder zu sehen und hören bekomme. Deshalb hat der Verein 2017 80 Mal finanzielle Hilfe gewährt und allein in Thannhausen und Umgebung fast 24 000 Euro für Unterstützungsmaßnahmen ausgegeben. Ferner wurde mehrmals mit Kleiderspenden, Schuhen, Bettwäsche und drei Paletten Holzbriketts geholfen. Des Weiteren wurden über den Verein Humedica Kaufbeuren 1000 Euro für „Hungerhilfe Ostafrika“gespendet und 500 Euro gingen an Tiqua, einen Verein, der sich für das ungeborene Leben einsetzt und in der Schwangerschaftskonfliktberatung tätig ist. Die Gesamtausgaben 2017 stiegen auf über 34000 Euro und erreichten einen Höchststand.
Ehrenamtlich und kostenlos unterstützt haben Vereinsmitglieder eine Vielzahl von Menschen durch Fahrdienste, Begleitung zu Gottesdiensten, zum Arzt, zu Exerzitien und durch Besuche und Gespräche. Nachdem der Verein im letzten Jahr das Kreisaltenheim räumen durfte, gingen drei Hilfslieferungen mit wertvollem Sammelgut, darunter 201 Bananenkartons mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln nach Bosnien-Herzegowina zu dankbaren Abnehmern.
Die Spendeneingänge 2017 waren mit fast 21 200 Euro gut, blieben aber deutlich unter dem Jahr 2016 zurück, wo der Verein eine Großspende mit 10000 Euro verbuchen konnte. Mit den Mitgliedsbeiträgen von 2388 Euro und den Zuschüssen von der Kath. Pfarrkirchenstiftung Mariä Himmelfahrt beliefen sich die Gesamteinnahmen auf knapp 28 000 Euro, die jedoch nicht ausreichten, um die auf über 34000 Euro gestiegenen Gesamtausgaben zu finanzieren. Die Mehrausgaben von über 6000 Euro wurden aus den Rücklagen finanziert. Hierzu stellte Geiger fest: Der Jahresfehlbetrag 2017 wäre noch weit höher ausgefallen, hätte nicht die Stadt Thannhausen und die Arbeiterwohlfahrt Thannhausen, „Hilfsanfragen“, die an unseren Verein gerichtet waren, übernommen, das heißt in Eigenverantwortung finanziert, insgesamt über 17 500 Euro. Zum 31. Dezember 2017 hatte der Verein 197 Mitglieder, Ende 2016 waren es 174.
Ebenso wichtig, wie Menschen in Not zu helfen, ist es dem Verein, sich in Glaubensfragen weiterzubilden und Zeugnis abzulegen für einen gelebten Glauben. Dies geschieht durch Gottesdienstbesuche, Wallfahrten, Exerzitien, die wöchentlichen Pfarrzelltreffen und weiteren Aktivitäten. Dass Pfarrer Stefan Finkl die Pfarrzellen ein Mal im Monat besucht und an diesem Abend die „Katechese“vorgibt, sei erfreulich und lehrreich zugleich, sagte Geiger. Ein nachhaltiges Erlebnis aus dem Jahr 2017 war der Besuch der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen von „Radio Horeb“in Balderschwang. Wichtig ist es dem Vorsitzenden, darauf hinzuweisen, dass alle Unternehmungen zur Weiterbildung und Vertiefung des Glaubens privat finanziert werden und der Verein auch keinerlei Verwaltungskosten bilanzierte, weil alle Helfer einschließlich Vorstand ehrenamtlich tätig sind: Die eingehenden Spenden kommen zu 100 Prozent bei den Bedürftigen an.
Die Genehmigung des Jahresabschlusses 2017 und die Entlastung des Vorstands wurde von Kassenprüfer Walter Schmid durchgeführt, was jeweils einstimmig erfolgte. Johann Geiger bedankte sich bei allen, die den Verein unterstützen. Gleichzeitig bat er weiterhin um Spenden und Unterstützung, damit der Verein auch zukünftig dort helfen kann, wo die Not am größten sei. Auch der 2. Bürgermeister Peter Schoblocher dankte im Namen der Stadt für die geleistete Arbeit und versprach weitere Unterstützung.