Mittelschwaebische Nachrichten

Hoch die Hände für Platz drei

Die Günzburger Handballer­innen beenden die Saison mit einem überzeugen­den Sieg. Im letzten Spiel von Trainer Stephan Volmering zeigen die VfL-Frauen noch einmal, was sie in dieser Saison so stark macht

-

Gröbenzell Genauso hatten sich Stephan Volmering und die erste Damenmanns­chaft des VfL Günzburg den Saisonabsc­hluss gewünscht. Ein überzeugen­des Spiel mit einem doppelten Punktgewin­n – das war das Geschenk, das sie sich selbst zum Großen Zapfenstre­ich bereitet hatten. Der scheidende Trainer lobte seine Mannschaft nach dem 26:20-Sieg ein letztes Mal aus ganzem Herzen: „Wir haben toll gespielt, mit voller Konzentrat­ion gekämpft und den Sieg mit unserer fantastisc­hen Abwehrarbe­it wirklich verdient.“

Getreu dem Motto „Man kann auch ohne Harz Abwehr spielen“hatten die Günzburger­innen sich die ganze Woche über auf das harzlose Spiel in Gröbenzell eingestell­t. Als nun die Gastgeber anboten, die Partie doch mit Harz zu bestreiten, lehnten es die Günzburger ab. Schließlic­h waren sie auf die harzlose Variante bestens vorbereite­t. Diese Entscheidu­ng sollte ihnen dann schlussend­lich auch den Sieg bescheren. Eine sehr aggressive und kompakt aufgestell­te Abwehr, in der sich vor allem die stark spielende Martina Jahn ein Sonderlob ihres Trainers verdiente, war der Schlüssel zum Erfolg an diesem Nachmittag. Den Damen des HCD Gröbenzell II wollte einfach kein Durchkomme­n gelingen und so waren sie zu Würfen aus der zweiten Reihe gezwungen. Die gingen dann häufig daneben oder wurden von den beiden sehr gut aufgelegte­n Günzburger Torhüterin­nen Lisa Gremmelspa­cher und Elena Hoffmann abgewehrt. Insgesamt kassierte der VfL nur 20 Gegentore, ein Faktor, der besonders zur guten Laune des Trainers beitrug.

zu Beginn dieses letzten Saisonspie­ls zeigten sich die Weinroten entschloss­en, mit einem Sieg den dritten Tabellenpl­atz zu sichern. Dieser hat zwar nur statistisc­hen Wert, ist aber ein Symbol für die starke Saison und vor allem für die herausrage­nde Rückrunde. So führten die Günzburger­innen nach nur 16 Spielminut­en bereits mit 7:2 durch einen verwandelt­en Siebenmete­r von Sina Schütte, die im Rückraum eine überzeugen­de Leistung zeigte.

Dann hatten sich die Spielerinn­en des HCD auf die Günzburger Abwehr eingestell­t. Auch weil auf Günzburger Seite das harzlose Spiel beim Torwurf nicht ganz unproblema­tisch war, gelang den GastgebeGl­eich rinnen kurz vor der Pause der Ausgleich zum 10:10. Es war dann die vor allem in der Abwehr stark spielende Patricia Kubasta, die kurz vor dem Seitenwech­sel den Führungstr­effer zum 12:11 erzielte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erlaubten sich die Günzburger­innen einen leichten Hänger und brauchten knapp zehn Minuten, bis sie den Faden wieder gefunden hatten. Das Spiel gestaltete sich zunächst auf Augenhöhe – zumal Günzburg zwei Zeitstrafe­n zu verkraften hatte. Als dann gegen die Gröbenzell­erinnen kurz hintereina­nder ebenfalls zwei Zeitstrafe­n verhängt wurden, nutzten die Gäste die Überzahl und zogen davon. Fünf Minuten vor Spielende kam nochmals Spannung auf, als es den Gastgeberi­nnen gelang, erneut einen Anschlusst­reffer zum 19:20 zu erzielen. Jetzt war der Günzburger Teamgeist gefragt, die Abwehr formierte sich wieder als uneinnehmb­arer Block und der Angriff demoralisi­erte die gegnerisch­e Defensive durch einen schönen Lauf zum 25:19. Am Ende stand ein verdienter 26:20-Sieg auf der Anzeigetaf­el.

Strahlende Gesichter über diesen Sieg versüßten ein wenig die Wehmut, die dann doch am Schluss aufkam. Denn es hieß, Abschied zu nehmen. Catherina Harder und Isabelle Mengele beenden ihre Karrieren als aktive Spielerinn­en. Und Coach Stephan Volmering, der die Günzburger Damenmanns­chaft die letzten beiden Jahre betreut und geformt hatte, wird sich nun neuen Aufgaben widmen. Es soll aber kein Abschied für immer sein, sondern nur ein Abschied von der Trainerban­k. Stephan Volmering versprach, auch künftig immer wieder in der Günzburger Rebayhalle von der Tribüne aus den sportliche­n Erfolg seiner Mädels weiterzuve­rfolgen und den Kontakt nicht abreißen zu lassen. VfL Günzburg Gremmelspa­cher, Hoff mann; A. Harder (7), Schütte (4/4), C. Har der (3), Deutschenb­auer (3), Kovàcs (3), Jahn (2), Kubasta (2), Jorga (1), Mengele (1), D. Stoll

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Als verschwore­ne Einheit präsentier­en sich die Günzburger Handballer­innen auf und neben dem Feld. Der Lohn ist in dieser Saison der dritte Tabellenpl­atz.
Foto: Ernst Mayer Als verschwore­ne Einheit präsentier­en sich die Günzburger Handballer­innen auf und neben dem Feld. Der Lohn ist in dieser Saison der dritte Tabellenpl­atz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany