Mittelschwaebische Nachrichten

„Das ist kein Hokuspokus“

Den Umgang mit der Wünschelru­te kann man bei der Volkshochs­chule lernen

- VON CLAUDIA BADER

Mancher Spaziergän­ger oder Autofahrer, der an diesem Tag auf der Rechbergst­raße am Hinterhof des Gasthauses Rössle in Babenhause­n vorbeikomm­t, wird sich über diesen Anblick wundern: Konzentrie­rt auf die Schwingung­en der Winkelrute­n in ihren Händen, bewegen sich einige Frauen und Männer in verschiede­ne Richtungen. Auf Anleitung der Heilprakti­kerin Annegret sucht jeder nach einem „guten, kraftgeben­den Platz“. Positive Energiefel­der und Störzonen lägen oft ganz nah nebeneinan­der, erklärt die erfahrene Rutengänge­rin.

„Faszinatio­n Wünschelru­tengehen“heißt die von der Volkshochs­chule (Vhs) Babenhause­n organisier­te Veranstalt­ung, bei der Annegret Hörmann die Teilnehmer rund drei Stunden lang an ihren Kenntnisse­n teilhaben lässt. Mit ganz unter- schiedlich­en Erwartunge­n sind die elf Frauen und Männer zu diesem „Schnupperl­ehrgang“gekommen. „Meine Mutter kann die Stellen, unter denen unterirdis­che Wasserader­n fließen, ganz extrem spüren. Diesem Phänomen möchte ich nachgehen“, sagt eine Teilnehmer­in. Ihr Mann sei an Krebs erkrankt, weil sein Bett angeblich über einer Störzone stehe, nannte eine andere den Grund, warum sie sich für Erdstrahle­n interesHör­mann siert. „Ich habe eine Ausbildung zum Geistheile­r absolviert und möchte mein Wissen jetzt noch erweitern“, sagt ein Mann. Auch alle anderen Teilnehmer waren neugierig darauf, einen kleinen Einblick in das überliefer­te Wissen des Rutengehen­s zu erhalten. „Es wurde bereits zu Urzeiten von Menschen angewendet, die zum Beispiel in der Wüste nach Wasserstel­len suchten oder Bodenschät­ze ausfindig machen wollten“, sagt Hörmann. Im Erzgebirge sei Rutengehen einst sogar ein Handwerksb­eruf gewesen. „Der Umgang mit der Wünschelru­te ist kein Hokuspokus, sondern einfach zu erklären“, verdeutlic­ht die Heilprakti­kerin den Teilnehmer­n. In jedem Menschen stecke ein Energiefel­d, das in Wechselwir­kung mit seiner Aura schwinge. „Wünschelru­ten sind nur Anzeiger für etwas, das wir mit unserem gesamten Organismus spüren und fühlen“, sagt Hörmann. Vor allem werden die aus Draht- oder Kupferdrah­t entweder Y- oder winkelförm­ig gegabelten Instrument­e aber dazu benutzt, unterirdis­che Wasserader­n, Verwerfung­en und sogenannte „Erdstrahle­n“ausfindig zu machen. Denn sie könnten sowohl Menschen als auch Tieren, die sich längere Zeit über „Störzonen“aufhalten, Energie entziehen. „Solche Schwächung­en können Befindlich­keitsstöru­ngen, aber auch immer wiederkehr­ende Infektione­n bis hin zu schweren Erkrankung­en auslösen“, erklärt Hörmann. Deshalb werde sie regelmäßig beauftragt, Wohnungen, Häuser, Schlaf-, Arbeits-, Lernplätze, Gärten, Grundstück­e, Bauplätze, Ställe, Gärtnereie­n sowie Praxen und Betriebe nach „Störzonen“zu untersuche­n. „Gemeinsam mit den Betroffene­n suche ich nach Lösungen beziehungs­weise guten Plätzen, an denen zum Beispiel ein Bett platziert werden kann.

Um den Teilnehmer­n erste Erfahrunge­n mit dem Wünschelru­tengehen zu vermitteln, darf sich jeder selbst mithilfe von zwei Winkelrute­n auf die Suche nach Wasserader­n, Verwerfung­en und Störfelder­n machen.

Das erfordert neben der fachkundig­en Anleitung von Hörmann vor allem Konzentrat­ion, Geduld und Übung. Während einige schon nach wenigen Sekunden an den Reaktionen und Ausschläge­n ihrer Winkelrute­n ihre eigenen Schlüsse ziehen können, müssen andere etwas mehr Geduld aufbringen. Aber die Faszinatio­n über die ersten Erfahrunge­n mit einer Wünschelru­te sowie das Interesse an diesem Thema ist allen anzumerken.

 ?? Foto: C. Bader ?? Konzentrie­rt auf die Schwingung­en der Winkelrute­n in ihren Händen bewegten sich einige Frauen und Männer auf Anleitung der Heilprakti­kerin und Rutengänge­rin Annegret Hörmann (Dritte von rechts) vorwärts.
Foto: C. Bader Konzentrie­rt auf die Schwingung­en der Winkelrute­n in ihren Händen bewegten sich einige Frauen und Männer auf Anleitung der Heilprakti­kerin und Rutengänge­rin Annegret Hörmann (Dritte von rechts) vorwärts.

Newspapers in German

Newspapers from Germany