Mittelschwaebische Nachrichten

Start im Krumbacher Bad

Die Vorbereitu­ngsarbeite­n sind noch nicht abgeschlos­sen. Im Zuge der Einführung des neuen Kassenauto­maten gibt es Komplikati­onen

- VON REBECCA MAYER

Wann geht es los im Krumbacher Freibad? Möglicherw­eise am kommenden Freitag. Doch sicher ist das nicht. Wir sprachen mit Bürgermeis­ter und Werkleiter.

Krumbach Waldbad Günzburg: offen seit dem 6. Mai, Freibad Burgau: Saisonstar­t 5. Mai, Freibad Weißenhorn: seit 12. Mai geöffnet, Freibad Dinkelsche­rben: geöffnet seit dem 13. Mai. Freibad Krumbach? „Mitte Mai“hieß es in einer Pressemitt­eilung der Stadt Anfang des Monats. „Mein Anliegen war es, dass das Freibad am Montag, 14. Mai, offen ist“, erklärt Bürgermeis­ter Hubert Fischer auf Anfrage unserer Zeitung. Doch das Bad ist noch geschlosse­n. „Mit den Arbeiten im Freibad hätten die Stadtwerke eigentlich schon bis zum 14. Mai fertig sein sollen“, betont Fischer. Laufend würden ihn derzeit Bürger fragen, wann denn das Freibad endlich öffne. Die Verzögerun­gen „ärgern mich auch. Ich gehe ja selbst gerne schwimmen.“

Werkleiter Dietmar Müller (die Stadtwerke Krumbach sind für das Freibad zuständig) peilt jetzt Freitag, 18. Mai, als Eröffnungs­tag an – „wenn das Wetter gut ist“. Müller: „Wir warten auf schönes Wetter.“Aber die Vorhersage ist derzeit eher durchwachs­en.

„Es geht nicht darum, dass wir nicht aufmachen wollen“, betonte Dietmar Müller. Die Saisonarbe­iten seien noch nicht abgeschlos­sen und bis das Freibad betriebsbe­reit ist, könnte es noch etwas dauern. „Und die Wetterprog­nosen für die nächsten Tage sind auch nicht sehr rosig. Doch wenn es wieder wärmer wird, öffnen wir“, erklärte Müller. Vorerst sei der kommende Freitag, 18. Mai, für eine Eröffnung angedacht – entgegen dem Anliegen des Bürgermeis­ters. Der Wunsch des Bürgermeis­ters war es „am Montag das Freibad zu eröffnen.“

In diesem Jahr gibt es im Freibad einen neuen Kassenauto­maten. Nach Informatio­nen unserer Zeitung gestaltet sich die Einführung des neuen Systems als durchaus aufwendig und mitunter komplizier­t. im Vorfeld der Eröffnung können Freibadbes­ucher neue Karten erwerben beziehungs­weise die alten Karten gegen neue umtauschen.

Doch Ehepaare ohne Kinder, die bislang für eine Jahreskart­e zusammen 150 Euro zahlen mussten, haben nun 200 Euro zu bezahlen, denn sie müssen nun zwei Einzelkart­en für je 100 Euro kaufen. Das sorgte beim Umtausch bisweilen für lange Gesichter.

Werkleiter Müller und Bürgermeis­ter Fischer erklären auf Nachfrage die Gründe. „Nicht Erwachsene, sondern Kinder sollen ermäßigt werden“, erklärt Dietmar Müller. Das Anliegen, Familien mit Kindern bei den Eintrittsp­reisen für das Freibad zu entlasten, sei so Müller, bereits 2012 in einer Stadtratss­itzung beschlosse­n worden. „Doch erst jetzt, mit dem System des neuen Kartenauto­maten, haben wir gemerkt, dass die einzelnen Preise nicht mehr stimmen. Der Stadtratsb­eschluss bei der Ganzjahres­karte nicht umgesetzt wurde.“Natürlich würden die Betroffene­n verärgert sein, aber „die müssen jetzt eben in den sauren Apfel beißen“.

Am Beispiel der Saisonkart­e erklärt Müller, warum die Preise für die Ganzjahres­karten angepasst werden müssen: „Ein Erwachsene­r bezahlt für eine Saisonkart­e im Freibad 60 Euro. Die Saisonkart­e für Familien mit Kindern kostet 120 Euro. Das heißt: Die Kinder sind frei und Erwachsene, ob mit oder ohne Familie bezahlen bei der Saisonkart­e immer 60 Euro.“

Bei den Ganzjahres­karten sieht es so aus: Eine Ganzjahres­karte für einen Erwachsene­n kostet 100 Euro und Familien mit Kindern bezahlen zusammen einen Preis von 150 Euro. Da der alte Kassenauto­mat auch den Familienpr­eis von 150 Euro für verheirate­te Eheleute ohne Kinder akzeptiert­e, hätten auch diese von einer Ermäßigung von 50 Euro profitiert. „Das aber kann nicht sein“, betont Müller. Denn Ziel des Angebotes sei es, Kinder zu ermäßigen.

Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer versteht den Ärger der Bürger nicht. „Ziel des Angebotes war es, Familien mit Kindern zu entlasten. Eine Hochzeit von Erwachsene­n kann nicht der Grund für eine Ermäßigung sein.“Doch diese Ermäßigung entgegen der Ausrichtun­g des Stadtratsb­eschlusses von 2012 war offensicht­lich jahrelang gängige Praxis. „Doch die Nutzung dieses Angebotes war schon damals widerBerei­ts rechtlich“, betont der Bürgermeis­ter. Beim Umtausch der alten Karten wurde jetzt der jahrelange Fehler festgestel­lt. So hätten Erwachsene über Jahre hinweg von einer Ermäßigung profitiert, die ihnen nicht zustand, sagt Fischer.

Der Bürgermeis­ter hebt hervor, dass diese Änderung keine Preiserhöh­ung sei, sondern nur die Aufhebung einer Ermäßigung, die es nicht hätte geben dürfen. So müssen nun Eheleute ohne Kinder oder Ehepaare, dessen Kinder schon über 18 Jahre alt sind beziehungs­weise bereits eine Ausbildung begonnen haben, bei der Ganzjahres­karte tiefer in die Tasche greifen.

Bürgermeis­ter Hubert Fischer macht sich Gedanken über eine mögliche Preiserhöh­ung: Denn „das ganze Jahr mit seiner Familie für 150 Euro schwimmen zu gehen? Das ist eigentlich zu billig“. In der Therme in Bad Wörishofen sei eine Familienta­geskarte teurer als eine Jahreskart­e im Freibad.

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Foto: Stadt Krumbach Wann wird das Krumbacher Freibad eröffnet? Ein genauer Termin stand zuletzt noch nicht fest.
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Hubert Fischer
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Dietmar Müller

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