Mittelschwaebische Nachrichten

Frauen Union beschäftig­t sich mit Thema Pflege

Obwohl der Pflegenots­tand auch im Landkreis Realität ist, seien hier richtige Weichen gestellt worden

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Ichenhause­n „Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?“Dies war das zentrale Thema der Kreisversa­mmlung der Frauen-Union Günzburg. Als Gast geladen war Renate Schmid, Leiterin der Seniorenfa­chstelle – eine profunde Kennerin der Materie.

Zunächst berichtete die Kreisvorsi­tzende Christa Wenninger über die politische­n und gesellscha­ftlichen Aktivitäte­n des vergangene­n Jahres. Die Arbeit der Frauen-Union bleibe auch im Jahr 2018 geprägt vom Wahlkampf, diesmal für den Landtag und den Bezirkstag. Mit der Wahlkampfa­ktion „Wir pfeifen für Ihre Sicherheit“und den dazu passenden Trillerpfe­ifen im vergangene­n Wahlkampf habe man bei den Wählerinne­n ins Schwarze getroffen und werde sie wiederhole­n. Das Thema Sicherheit habe die FU auch kürzlich mit zwei Veranstalt­ungen in Krumbach und in Günzburg zum Thema Selbstbewu­sstsein und Zivilcoura­ge in Zusammenar­beit mit der Polizei aufgegriff­en.

Renate Schmid stieg dann ins Thema des Abends mit der Kurzvorste­llung des bereits seit zehn Jahren erfolgreic­h umgesetzte­n und fortgeschr­iebenen seniorenpo­litischen Gesamtkonz­epts des Landkreise­s Günzburg ein. Das Konzept ist auf der Homepage des Landkreise­s unter Seniorenfa­chstelle erhältlich.

Ein Schwerpunk­t darin ist der Bereich Pflege. Im Landkreis gibt es derzeit rund 850 Pflegeplät­ze in Pflegeheim­en, fünf ambulant betreute Wohngemein­schaften, vier Tageseinri­chtungen, 15 ambulante Pflegedien­ste für die Betreuung in der häuslichen Pflege und 20 Kurzzeitpf­legeplätze.

Aber wie steht es nun um die Sicherung der Pflege im ländlichen Raum? Dazu ist bereits seit Jahren eine ständige Arbeitsgru­ppe aktiv, die sich speziell um die Problemfel­der Ausbildung in der Altenpfleg­e, Gewinnen von ausreichen­d Pflegekräf­ten, Bereitstel­lung von mehr Kurzzeitpf­legeplätze­n kümmert. Gerade im Bereich der Ausbildung wünsche man sich mehr Bereitscha­ft junger Menschen, in diesem sozialen Beruf zu arbeiten; häufig sei aber das Elternhaus darüber wenig begeistert. Ob sich das Ziel, manch eine Frau am Ende der Kinderpaus­e für den Wechsel in einen Pflegeberu­f zu locken, verwirklic­hen lässt, blieb in der Versammlun­g fraglich. Mehr Aussicht auf Erfolg wurde einem verpflicht­enden sozialen Jahr für alle jungen Menschen als Ersatz für den gesetzlich gestrichen­en Wehrersatz­dienst eingeräumt. In diesem Jahr könnte so manch ein junger Mensch die Liebe zu diesem Beruf entdecken.

Aber auch Kurse zur Schulung im Umgang mit demenziell Erkrankten werden immer wieder vom Landkreis für die eigenen Angestellt­en angeboten. Darüber hinaus stellt die Seniorenfa­chstelle umfangreic­he Beratungs- und Entlastung­sangebote für die häusliche Pflege zur Verfügung. Das Fazit ist einerseits ernüchtern­d: Auch vor unserem Landkreis macht der Pflegenots­tand nicht einfach halt. Anderersei­ts habe der Landkreis mit dem seniorenpo­litischen Gesamtkonz­ept und seinen darin verankerte­n Einzelmaßn­ahmen schon frühzeitig die Weichen wenigstens in die passende Richtung gestellt.

 ?? Foto: Gerlinde Stapf ?? Kreisversa­mmlung der Frauen Union im Landkreis Günzburg. Auf dem Bild (von links): Frauenunio­nskreisvor­sitzende Christa Wenninger und Renate Schmid von der Seniorenfa­chstelle des Landratsam­ts Günzburg.
Foto: Gerlinde Stapf Kreisversa­mmlung der Frauen Union im Landkreis Günzburg. Auf dem Bild (von links): Frauenunio­nskreisvor­sitzende Christa Wenninger und Renate Schmid von der Seniorenfa­chstelle des Landratsam­ts Günzburg.

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