Mittelschwaebische Nachrichten
Die Landwirtschaft hat Zukunft
2017 wurden überbetriebliche Leistungen im Wert von 7,5 Millionen Euro erbracht. Digitalisierung wird immer wichtiger. Betriebsgrößen über dem Durchschnitt
Rieden Landwirtschaft hat Zukunft. Das gelte, auch wenn sich die Rahmenbedingungen, bedingt durch Politik, neue Verordnungen, Technik oder Gesellschaft rasant ändern, sagte der Vorsitzende des Maschinenund Betriebshilfsrings Günzburg/Neu-Ulm Leonhard Ost bei der Jahreshauptversammlung in der Riedener Kötztalhalle. Thema der Zukunft sei die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Als Herausforderung für die Landwirte bezeichnete Ost die Umsetzung der aktuellen Düngeverordnung.
Digitalisierung und technischer Fortschritt seien eine wichtige Weiterentwicklung, sagte Georg Thalhammer vom Kuratorium der Bayerischen Maschinenringe in seinem Grußwort. Geschäftsführer Harald Plersch führte anschließend durch den Geschäftsbericht mit wichtigen Eckdaten zum vergangenen Jahr. Der Verein zählt mittlerweile 1399 Mitglieder und konnte im vergangenen Jahr überbetriebliche Leistungen der Mitglieder in Höhe von knapp 7,5 Millionen Euro abrechnen. Vor allem in den Bereichen Futterbauund Strohernte, Körner- und Hackfruchternte sowie organische Düngung und Transport waren laut Plersch deutliche Zuwächse im Abrechnungsvolumen zu verzeichnen. Die durchschnittliche Betriebsgröße der Mitglieder liegt bei 42 Hektar und damit über dem bayerischen Durchschnitt.
Auch um die Zukunft muss sich der Maschinenring keine Sorgen machen, denn die 2011 gegründete Nachwuchsorganisation Junger Ring Günzburg/Neu-Ulm hat bereits über 187 Mitglieder und bietet Kindern und jungen Leuten von null bis 40 Jahren ein vielfältiges Veranstaltungs- und Weiterbildungsprogramm an.
Im Vortrag von Erwin Ballis, dem Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland GmbH, zum Thema „Die Welt von morgen – wie gestalte ich meine digitale Zukunft!“wurde ein interessanter aber teilweise auch beängstigender Blick in die Zukunft gewagt. Für Ballis ist es wichtig, dass die Maschinenringe dafür sorgen, dass mithilfe und Selbsthilfe kein Mitglied beim Fortschritt abgehängt werde. Nur so könne die digitale Herausforderung und das Überleben der landwirtschaftlichen Betriebe bewältigt und gewährleistet werden, sagte er.
Ein sehr wichtiges Aufgabengebiet des Maschinenrings ist die Betriebshilfe. 23 Betriebshelfer haben im vergangenen Jahr bei 179 Familienbetrieben insgesamt 20114 Einsatzstunden geleistet.
Harald Plersch dankte den Helfern und der Einsatzleitung Brigitte Weilbach für das überdurchschnittlich hohe Engagement und den unermüdlichen Einsatz in oft schwierigen Situationen.
In Notsituationen hilft er immer aus
Einer dieser Helfer ist Matthias Däubler aus Leinheim. Er wurde an diesem Abend für seine 25-jährige Tätigkeit als Betriebshelfer geehrt. Seit einem Vierteljahrhundert hilft Däubler in Notsituationen aus, die auf den Betrieben durch Krankheit, Unfälle oder Todesfälle entstehen. Er erledigt alle anfallenden Feldarbeiten, kümmert sich um den Stall und trägt somit dazu bei, den landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Hof auch in einer plötzlich eintreffenden Ausnahmesituation aufrechtzuerhalten.