Mittelschwaebische Nachrichten

Bischofsbe­such zu Pfingsten

In Maria Vesperbild ist Pfingsten ein besonderes Fest. Dieses Jahr begrüßt Wallfahrts­direktor Erwin Reichart Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa

- VON REBECCA MAYER

Pfingsten in Maria Vesperbild ist immer etwas Besonderes. Diesmal kommt der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa in den schwäbisch­en Wallfahrts­ort.

Ziemetshau­sen/Vesperbild Manchmal trifft man im Leben Menschen, die einen motivieren, die einen inspiriere­n, die einen vorantreib­en. Menschen, deren Worte man nie vergessen wird. „Ich denke dabei an meinen Lehrer,“erinnert sich Wallfahrts­direktor Erwin Reichart aus Maria Vesperbild. „Ohne seine Aufforderu­ng, eine höhere Schule zu besuchen, hätte ich das nie getan.“Ein Wort, ein Satz – und doch für immer im Gedächtnis des Geistliche­n. „Lebenspräg­end,“urteilt er rückblicke­nd. „Man kann sagen, dass solche Begegnunge­n nur zufällig passieren, dass man Glück gehabt hätte.“Doch woher kommt dieser Zufall und dieses Glück? Reicharts Antwort: „Vom Heiligen Geist.“

Am 20. Mai ist Pfingstson­ntag. Dieses Fest wird in der Wallfahrts­stätte Maria Vesperbild besonders zelebriert. Vormittags um 7.30 Uhr, 8.30 Uhr und um 10.15 Uhr werden in der Wallfahrts­kirche heilige Messen gefeiert. Höhepunkt des Festtages ist die feierliche Messe, das Pontifikal­amt um 19 Uhr mit dem Bischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa.

Pfingsten: Das ist die Aussendung des Heiligen Geistes. Ein Fest, das noch von enormer Bedeutung ist, sagt der Wallfahrts­direktor. „Wir Priester erleben oftmals, dass Menschen nach einer heiligen Messe zu uns kommen und berichten, wie sehr sie von den Worten der Predigt betroffen waren. Sie möchten ihr Leben ändern.“Das seien, so sagt Reichart, die Momente, in denen man merke, dass es die Worte des Heiligen Geistes sind. Öffne man sich dem Heiligen Geist, würden, so Reichart weiter, „alle guten Taten folgen“: die Liebe, die Freundscha­ft, das Glück und – die Begeisteru­ng. „Besonders am Pfingstfes­t sollen die Menschen begeistert werden vom Heiligen Geist, denn in der Begeisteru­ng ist das Wort Geist ja schon enthalten.“

Das Pfingstfes­t ist, so sagt der Wallfahrts­direktor, die Geburtsstu­nde der Kirche. Wie von Feuer sei der Heilige Geist zu den Jüngern gekommen, erzählt Reichart aus der Heiligen Schrift. „Jesus feuert seine Jünger an, furchtlos in die Welt hinaus zu gehen und sich beim Beten nicht weiter hinter verschloss­enen Türen zu verstecken.“

Im Jahr 2018 wünscht sich Erwin Reichart, dass der Heilige Geist den Mächtigen, den Politikern und Regierende­n beiseitest­eht, damit sie ihre schwierige­n Aufgaben friedlich meistern können. Ganz besonders ehrt es den Wallfahrts­direktor Reichart, am Pfingstson­ntag Augsburgs Bischof Zdarsa begrüßen zu dürfen. Denn es sind laut Reichart die Bischöfe, die die Reihe der Apostel fortführen und bis heute den Heiligen Geist weitergebe­n. „Eine unendliche Kette“, erläutert er, „die bis zu Jesu zurückreic­ht.“So seien es die Worte des Bischofs, einem vom Geist Gottes erfüllten Mann, die von besonderem Gewicht seien und eine besondere Wirkung hinterlass­en.

In der Kirche von Maria Vesperimme­r bild wird das Pfingstwun­der mit einem einzigarti­gen Bild der Gottesmutt­er Maria hervorgeho­ben: Maria als Braut des Heiligen Geistes. „Das ist wirklich eine interessan­te Darstellun­g, die ich selbst so noch nie gesehen habe“, erzählt der Geistliche mit Blick auf das Fresko. Maria eins mit dem Heiligen Geist: Der Wallfahrts­direktor hofft, dass alle Menschen den guten Geist annehmen. Denn öffne man sich dem Heiligen Geist, öffne man sich dem Positiven. „Und wenn wir das Positive in unserem Leben zulassen, werden wir die Wirkung spüren.“Folge man diesen Worten, so sei jeden Tag ein Pfingstfes­t, sagt der Wallfahrts­direktor.

Am Sonntag folgt im Anschluss an die heilige Messe die Lichterpro­zession über den Schlossber­g zur Mariengrot­te. Die musikalisc­he Umrahmung übernimmt traditione­ll der Musikverei­n Balzhausen. Beim späteren Empfang erwartet die geladenen Gäste jedoch eine kleine Änderung: Dieses Jahr wird es keine Butterkirc­he geben. Vorgänger Prälat Wilhelm Imkamp ließ nämlich jahrelang die Wallfahrts­kirche von Maria Vesperbild aus Butter formen. „Dieses Jahr haben wir einen Cateringse­rvice bestellt“, schmunzelt Erwin Reichart.

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Archiv Foto: Bernhard Weizenegge­r Pfingsten ist ein besonderes Fest in Maria Vesperbild. Dieses Jahr begrüßt der neue Wallfahrts­direktor Erwin Reichart Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa. Bleibt noch, auf gu tes Wetter zu hoffen.
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Archiv Foto: Peter Bauer Der Wallfahrts­direktor Erwin Reichart in der Kirche von Maria Vesperbild.

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