Mittelschwaebische Nachrichten
Bischofsbesuch zu Pfingsten
In Maria Vesperbild ist Pfingsten ein besonderes Fest. Dieses Jahr begrüßt Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa
Pfingsten in Maria Vesperbild ist immer etwas Besonderes. Diesmal kommt der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa in den schwäbischen Wallfahrtsort.
Ziemetshausen/Vesperbild Manchmal trifft man im Leben Menschen, die einen motivieren, die einen inspirieren, die einen vorantreiben. Menschen, deren Worte man nie vergessen wird. „Ich denke dabei an meinen Lehrer,“erinnert sich Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart aus Maria Vesperbild. „Ohne seine Aufforderung, eine höhere Schule zu besuchen, hätte ich das nie getan.“Ein Wort, ein Satz – und doch für immer im Gedächtnis des Geistlichen. „Lebensprägend,“urteilt er rückblickend. „Man kann sagen, dass solche Begegnungen nur zufällig passieren, dass man Glück gehabt hätte.“Doch woher kommt dieser Zufall und dieses Glück? Reicharts Antwort: „Vom Heiligen Geist.“
Am 20. Mai ist Pfingstsonntag. Dieses Fest wird in der Wallfahrtsstätte Maria Vesperbild besonders zelebriert. Vormittags um 7.30 Uhr, 8.30 Uhr und um 10.15 Uhr werden in der Wallfahrtskirche heilige Messen gefeiert. Höhepunkt des Festtages ist die feierliche Messe, das Pontifikalamt um 19 Uhr mit dem Bischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa.
Pfingsten: Das ist die Aussendung des Heiligen Geistes. Ein Fest, das noch von enormer Bedeutung ist, sagt der Wallfahrtsdirektor. „Wir Priester erleben oftmals, dass Menschen nach einer heiligen Messe zu uns kommen und berichten, wie sehr sie von den Worten der Predigt betroffen waren. Sie möchten ihr Leben ändern.“Das seien, so sagt Reichart, die Momente, in denen man merke, dass es die Worte des Heiligen Geistes sind. Öffne man sich dem Heiligen Geist, würden, so Reichart weiter, „alle guten Taten folgen“: die Liebe, die Freundschaft, das Glück und – die Begeisterung. „Besonders am Pfingstfest sollen die Menschen begeistert werden vom Heiligen Geist, denn in der Begeisterung ist das Wort Geist ja schon enthalten.“
Das Pfingstfest ist, so sagt der Wallfahrtsdirektor, die Geburtsstunde der Kirche. Wie von Feuer sei der Heilige Geist zu den Jüngern gekommen, erzählt Reichart aus der Heiligen Schrift. „Jesus feuert seine Jünger an, furchtlos in die Welt hinaus zu gehen und sich beim Beten nicht weiter hinter verschlossenen Türen zu verstecken.“
Im Jahr 2018 wünscht sich Erwin Reichart, dass der Heilige Geist den Mächtigen, den Politikern und Regierenden beiseitesteht, damit sie ihre schwierigen Aufgaben friedlich meistern können. Ganz besonders ehrt es den Wallfahrtsdirektor Reichart, am Pfingstsonntag Augsburgs Bischof Zdarsa begrüßen zu dürfen. Denn es sind laut Reichart die Bischöfe, die die Reihe der Apostel fortführen und bis heute den Heiligen Geist weitergeben. „Eine unendliche Kette“, erläutert er, „die bis zu Jesu zurückreicht.“So seien es die Worte des Bischofs, einem vom Geist Gottes erfüllten Mann, die von besonderem Gewicht seien und eine besondere Wirkung hinterlassen.
In der Kirche von Maria Vesperimmer bild wird das Pfingstwunder mit einem einzigartigen Bild der Gottesmutter Maria hervorgehoben: Maria als Braut des Heiligen Geistes. „Das ist wirklich eine interessante Darstellung, die ich selbst so noch nie gesehen habe“, erzählt der Geistliche mit Blick auf das Fresko. Maria eins mit dem Heiligen Geist: Der Wallfahrtsdirektor hofft, dass alle Menschen den guten Geist annehmen. Denn öffne man sich dem Heiligen Geist, öffne man sich dem Positiven. „Und wenn wir das Positive in unserem Leben zulassen, werden wir die Wirkung spüren.“Folge man diesen Worten, so sei jeden Tag ein Pfingstfest, sagt der Wallfahrtsdirektor.
Am Sonntag folgt im Anschluss an die heilige Messe die Lichterprozession über den Schlossberg zur Mariengrotte. Die musikalische Umrahmung übernimmt traditionell der Musikverein Balzhausen. Beim späteren Empfang erwartet die geladenen Gäste jedoch eine kleine Änderung: Dieses Jahr wird es keine Butterkirche geben. Vorgänger Prälat Wilhelm Imkamp ließ nämlich jahrelang die Wallfahrtskirche von Maria Vesperbild aus Butter formen. „Dieses Jahr haben wir einen Cateringservice bestellt“, schmunzelt Erwin Reichart.