Mittelschwaebische Nachrichten
Berufsschüler machen sich „fit for Family“
Zwei Ursberger Berufsbildungseinrichtungen beantworten Fragen junger Erwachsener
Ursberg Erziehung – wie geht das? Wie umgehen mit einem Baby? Ist Verhütung Frauensache? Wie verläuft eine Schwangerschaft? Alles Fragen, die junge Erwachsene interessieren. Um hierfür ein Forum mit Experten zu schaffen, veranstalten die Berufsschule und das Berufsbildungswerk des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) in Ursberg regelmäßig den Schwerpunkttag „Fit for Family“für ihre Schüler.
Sieben Workshops bieten Fritz Bihlmaier vom Sozialdienst der Berufsschule und sein Kollege Christian Altenthan vom Berufsbildungswerk an. 60 Schüler des zweiten Ausbildungsjahrgangs sind dazu eingeladen. Sie lernen in den Handwerksbetrieben des DRW in Ursberg oder kommen aus Betrieben aus der Umgebung. Auf einem Fragebogen können die Schüler ihre Workshop-Favoriten ankreuzen. Ein Feedbackbogen verrät den Organisatoren später, wie die einzelnen Kurse ankamen.“Äußerst positiv“, berichtet Fritz Bihlmaier.
Spannend ist, wie ein Kind zur Welt kommt. Hebamme Alexandra Eheim aus Krumbach führt das mithilfe des Modells eines Beckenknochens und einer Babypuppe mit Nabelschnur vor. Eine Schülerin assistiert als „werdende Mutter“. Die übrigen Schüler schauen gebannt zu, wie sich der Kopf des Babys langsam seinen Weg durch die Öffnung bahnt. Neben Alexandra Eheim sind auch Fachleute aus den Gebieten Schwangerschaftsberatung, Medizin, Familienberatung und Ernährung vor Ort.
Die Ursprungsidee zu diesem Schwerpunkttag stammt vom Landkreis Günzburg mit seinen drei Berufsschulen Ursberg, Dürrlauingen und Günzburg-Krumbach. Das Landratsamt unterstützt organisatorisch. Zurzeit sind die Ursberger Institutionen jedoch die einzigen der drei Landkreis-Berufsschulen, die „Fit for Family“anbieten. Kritik an dem Format habe es bereits gegeben, berichtet Bihlmaier. Ob es die Aufgabe einer Berufsschule sei, solche Kurse anzubieten, wurde gefragt. Er ist sich jedoch mit seinen Vorgesetzten und Kollege Altenthan einig, dass der Auftrag einer Berufsschule weitergefasst sein müsse: „Wir bereiten unsere Schüler und Lehrlinge nicht nur auf das Berufsleben vor, sondern begleiten sie auch in die Selbstständigkeit als Erwachsene und damit in ihre Rollen als verantwortungsvolle Partner und Eltern“, sagt Bihlmaier.