Mittelschwaebische Nachrichten
„Rotes Meer“von Oldtimern vor dem Webereimuseum in Ziemetshausen
Ganz in Rot getaucht präsentierte sich das Webereimuseum kürzlich. Der NSU-Wankel-Spider-Club Deutschland kam im Rahmen seines Frühjahrstreffens nach Ziemetshausen. Die Freunde des legendären Wankelmotors sind von Augsburg aus zum Webereimuseum gestoßen, nach Besichtigung der Hammerschmiede in Naichen vormittags haben dann zwei Dutzend fast ausschließlich rote Oldtimer das Museumsgelände in knalliges Rot getaucht. Vor über 50 Jahren wurden in Neckarsulm knapp 2400 Stück der rassigen Spider mit Wankelmotor gebaut. Etwa 150 davon in fahrbereitem Zustand existieren heute noch. Im NSU-Wankel-SpiderClub sind weltweit etwa 180 Spiderfreaks organisiert. Jedes Jahr finden organisierte Frühjahrs- und Herbsttreffen in verschiedenen Gegenden Deutschlands oder in europäischen Nachbarländern statt, zu dem diesmal Fahrer auch aus Österreich der Schweiz und den Niederlanden kamen. Man konnte sich mit den Spider- und Wankelmotor-Veteranen unterhalten und über den einst zukunftsträchtigen Wankelmotor informieren. Auch zwei Exemplare des großen Bruders des Spiders, dem RO 80, waren vor Ort. Der RO 80 galt als das bekannteste aller Autos mit Wankel-Motor und setzte seinerzeit neue Maßstäbe bei Straßenlage, Sicherheit, Komfort und Leistung. Er wurde 1967 bis 1977 gebaut, der große Durchbruch auf dem Automobilsektor allerdings blieb Felix Wankel, dem deutschen Erfinder des Rotationskolbenmotors versagt. Die Clubmitglieder wurden vom hiesigen Heimatverein kulinarisch versorgt und konnten sich im Webereimuseum bei einer fachgerechten Führung noch ältere, nämlich bis zu 150 Jahre alte Webmaschinen und ebenfalls uralte Handwebstühle in voller Funktion ansehen. Ebenso gab es einen Massenansturm von den legendären, ehemals kleinsten Automobilen aus Dingolfing. Einen Tag vor den Wankelmotorfahrzeugen enterten 30 Goggomobile in vielfältigen Varianten – von normaler Ausführung über das Sportcoupé bis hin zur Limousine mit Einachshänger für Ersatzteile – den Museumsplatz.