Mittelschwaebische Nachrichten
Museum soll das Kloster Wettenhausen beleben
Der Landkreis will das „kulturelle Erbe“bewahren. Jetzt ging es um den Zuschuss
Landkreis/Wettenhausen Das Kloster Wettenhausen ist ein historisch wertvolles Ensemble von nationalem Rang. Allerdings haben die Gebäude aus dem späten 17. Jahrhundert schon bessere Tage erlebt. Um wieder mehr Leben in die barocken Gemäuer zu bringen, ist ein Kloster-Museum geplant, das in etwa einem Jahr seine Pforten öffnen soll. Der Landkreis wird sich finanziell beteiligen, wie im Schul-, Kulturund Sportausschuss des Kreistags einstimmig beschlossen wurde.
Der Wunsch der Dominikanerinnen in Wettenhausen war es ursprünglich, dass der Landkreis das Kloster-Museum in Eigenregie betreibt. Das aber hätte erhebliche personelle und finanzielle Folgen für ihn gehabt. „Es ist günstiger, wenn das Kloster das Museum betreibt“, erklärte Landrat Hubert Hafner (CSU) im Ausschuss. Aller- dings wird sich der Landkreis finanziell am Betrieb beteiligen. Schwester Amanda, die Priorin des Klosters, hatte einen Zuschuss des Landkreises Günzburg von 60000 Euro pro Jahr beantragt.
Für den Betrieb des Museums wird laut dem Nutzungskonzept mit jährlichen Kosten von etwa 65000 Euro gerechnet. Im Ausschuss bestand Einigkeit darüber, dass der Landkreis Günzburg einen Beitrag leisten sollte, um das „kulturelle Erbe“zu bewahren, wie die Kreisräte Hubert Fischer (Freie Wähler) und Robert Hartinger (CSU) betonten. Die Frage war nur: wie und in welchem Umfang?
Der Landrat schlug vor, einen Zuschuss von 50000 Euro pro Jahr vorzusehen, mit einer Laufzeit von vorab zehn Jahren. Sollte für das Museum, das im dritten Obergeschoss des Klosters in der Nähe des Kaisersaals eingerichtet werden soll, noch ein behindertengerechter Auf- zug eingebaut werden, würde sich der Landkreis an diesen Kosten ebenfalls beteiligen, begründete Hubert Hafner seinen Vorschlag, den jährlichen Zuschuss von 60000 auf 50000 Euro zu reduzieren.
Dieser Regelung stimmten die Mitglieder des Ausschusses einhellig zu. Das letzte Wort hat allerdings der Kreistag. Bis dahin soll laut Hubert Hafner der Entwurf eines Vertrages mit dem Kloster vorgelegt werden. Auf Wunsch von CSUKreisrätin Johanna Herold soll darin auch geregelt sein, dass Schülerinnen und Schüler der landkreiseigenen Schulen einen vergünstigten Eintritt beim Besuch des Museums bekommen.
Nach vorliegendem Konzept soll das Kloster-Museum über die knapp 900-jährige Geschichte des Klosters Wettenhausen informieren – in (bildungs-)politischer, kultureller, architektonischer und wirtschaftlicher Hinsicht.