Mittelschwaebische Nachrichten
Kaum gebaut, schon voll belegt
Die Erweiterung des Aletshauser Kindergartens ist so gut wie abgeschlossen. Und nicht erst jetzt zeigt sich, dass sie dringend erforderlich war
Aletshausen Eine fünfköpfige Familie? Aletshausens Bürgermeister Georg Duscher kann sich noch gut daran erinnern, dass er und seine Frau mit ihren drei Kindern eine ziemliche Ausnahme im Ort darstellten, wo die meisten Paare sich mit zwei Sprösslingen begnügten. Doch die Zeiten ändern sich: Aktuell gebe es im Ort zahlreiche Familien mit drei Kindern, berichtet Duscher. Überhaupt ist die Geburtenrate in Aletshausen höher als jemals zuvor in seiner Amtszeit – zweifellos eine positive Entwicklung. Doch die vielen Aletshauser Kinder brauchen natürlich auch Betreuungsplätze, weshalb der Gemeinderat die Erweiterung des Kindergartens St. Tobias in Angriff nahm. An der Nordseite des bestehenden Gebäudes wurden im vergangenen Jahr ein Gruppen- und Ruheraum sowie ein Bad mit Wickelplatz für die Krippenkinder gebaut. Die neu geschaffene Mäusegruppe ist langfristig für 15 Kinder ausgelegt, aktuell werden hier sogar 17 Kinder im Alter von anderthalb bis beinahe vier Jahren betreut, die größtenteils aus Aletshausen und den Ortsteilen stammen, sowie in Einzelfällen aus Waltenhausen. Genutzt werden die Räumlichkeiten seit den Faschingsferien. Im Zuge der Erweiterung, die vom Krumbacher Architekten Martin Büchele geplant wurde, entstand auch ein neuer Mehrzweckraum an der Südseite des Gebäudes, der sowohl von den Kindergartenkindern als auch von den Krippenkindern genutzt wird. Hier wird wöchentlich geturnt, darüber hinaus gibt es unter anderem auch feste Waldtage. Besuche auf dem unweit gelegenen Kammel-Erlebnisplatz stehen ebenfalls regelmäßig auf dem Programm. Während die Kindergartenkinder auch oftmals den Garten hinter dem Haus nutzen, warten die Jüngsten derzeit noch auf ihren eigenen Krippen-Garten: Die Arbeiten im Außenbereich, wo unter anderem auch eine Kinderwagengarage gebaut wird, sind noch in vollem Gange. In den nächsten Monaten sollen sie aber ihren Abschluss finden, denn am Sonntag, 15. Juli, steht die offizielle Einweihung des erweiterten Kindergartens an: Mit einem Gottesdienst um 13 Uhr, einem Gartenfest sowie einem Tag der offenen Tür für die interessierte Öffentlichkeit. 840000 Euro waren als Kosten für die Erweiterung veranschlagt. Laut Bürgermeister wird es vermutlich sogar etwas billiger werden. „Das Planungsbüro hat gut gearbeitet“, so Duscher, die meisten Gewerke würden wohl etwas günstiger werden als kalkuliert. Ob die Geburtenrate im Ort auf längere Sicht so hoch bleibt, kann natürlich auch der Bürgermeister nicht vorhersagen. Fürs kommende Jahr ist der Kindergarten St. Tobias laut Leiterin Doris Peter jedenfalls schon voll belegt – der Bedarf an Betreuungsplätzen wird so bald wohl nicht niedriger werden.