Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Lichtblick: Die Kolonie der seltensten Fledermaus Deutschlands wächst in Bayern
Natur und Tierschutz zeigen Erfolg: Die stark bedrohte Fledermausart Große Hufeisennase konnte in einem Projekt erfolgreich gestärkt werden. Der Landesbund für Vogelschutz, LBV, führt seit 2012 in Kooperation mit dem Bundesforstbetrieb Hohenfels ein von der EU, dem Bayerischen Natur schutzfonds und dem Naturpark Hirsch wald finanziertes LIFE Projekt zur Rettung der massiv vom Aussterben be
die Mopsfledermaus gefunden wurde, den Bayerischen Staatsforsten gehört. Das erleichtere die Zusammenarbeit. Das Waldunternehmen hat sich nämlich ein ehrgeiziges Naturschutzkonzept gegeben, das es weiter ausbauen wird. Dazu kommt: Die bayerische Staatsregierung stellte unlängst für das Projekt „Der Wald blüht auf“1,5 Millionen Euro bereit. Damit sollen Wiesen mit heimischen Saatgut angelegt werden und auch Sträucher an Waldrändern. Es ist als Beitrag gedacht, das Insektensterben zu stoppen, sagt Förster Fiedler.
Ein ökologisches Planungsbüro hat zusammen mit dem Forst und der Naturschutzverwaltung Maßnahmen erarbeitet, wie das Überle- drohten Art in Hohenburg in der Oberpfalz durch. „Seit Projektbeginn vor sechs Jahren ist die Kolonie von 67 auf 184 Tiere angewachsen“, freut sich LBV Artenschutzreferent Andreas von Lindeiner. Als besonders bedeutsame Maßnahme nennt der LBV die Wiederbelebung des ehemali gen Hohenburger Hutangers als Waldweide für die projekteigene Rot viehherde und den Wanderschäfer.
ben der Mopsfledermäuse bei Edelstetten gesichert werden könnte. Denn seltsamerweise bleiben die Tiere während der Aufzucht in diesem einen Baum, ohne das Quartier – wie üblich – zu wechseln. Die geköpfte Buche wird aber mit den Jahren zusammenbrechen. Bis dahin muss es andere Lebensräume für die kleinen nachtaktiven Säugetiere geben. Forst und Naturschutz haben sich deshalb darauf verständigt, in dem Waldstück mehrere Schutzbereiche auszuweisen. Dort sollen betagte Laubbäume „geköpft“werden, entweder maschinell von einem Harvester oder von einem Baumkletterer. Diese Art einer Simulation eines Sturms ist gedacht als Angebot an die Fledermäuse wie auch Nistdem Auch wurden pestizidfreie Flächen an gelegt, die zusammen mit den Wei den mit ihrem Insektenreichtum einen idealen Jagdlebensraum und damit einen Schlüsselfaktor zum Überleben der letzten deutschen Kolonie der Großen Hufeisennase bilden. Einen Blick in die Wochenstube und damit auf die nächste „Hufi“Generation ist im Internet unter der Adresse www.lbv.de/huficam möglich. (AZ)
kästen an Bäumen. In zwei oder drei Jahren wird es im Auftrag der Regierung von Schwaben eine Nachuntersuchung mit Netzen und Fangversuchen geben. Die staatlichen Naturschützer wollen auch mit Privatwaldbesitzern in der Nachbarschaft der Staatsforsten Kontakt aufnehmen und sondieren, ob sie sich am Fledermaus-Schutz beteiligen.
Das Waldunternehmen und der behördliche Naturschutz arbeiten in Schwaben inzwischen bei mehreren Artenschutz-Projekten zusammen: Da geht es beispielsweise um das Wald-Wiesenvögelchen, den Geldringfalter und die Totholzkäfer in den Tobelwäldern im Landkreis Lindau.