Mittelschwaebische Nachrichten

Ziemetshau­sen unterstrei­cht den Klassenunt­erschied

Warum der Erfolg gegen Legau eigentlich nie in Gefahr gerät

- VON ULI ANHOFER

Egg Der TSV Ziemetshau­sen darf weiter auf eine sportliche Zukunft in der Fußball-Bezirkslig­a Süd hoffen. Im ersten Relegation­sspiel schlug die Elf von Trainer Rainer Amann gestern Abend den Vizemeiste­r der Kreisliga Allgäu Mitte, TSV Legau, 2:0 (1:0). Ziemetshau­sen trifft nun am Dienstag kommender Woche im zweiten, entscheide­nden Spiel auf den Sieger der heute ab 18.15 Uhr in Westerheim anstehende­n Begegnung FC Türk Spor Kempten – TSV Dinkelsche­rben.

In Sachen Tempo, Spielanlag­e und Zahl der Möglichkei­ten war Ziemetshau­sen auf dem Sportplatz in Egg an der Günz von Beginn an überlegen. Die erste Gelegenhei­t gab’s gleich im Doppel. Michael Klimm schoss aus 20 Metern einen Verteidige­r an, der Ball kam zu Tobias Hillenbran­d und dessen Versuch aus 16 Metern wurde zur Ecke abgefälsch­t (6.). Kurz danach spielte Nikolai Miller zwei Legauer aus, schoss dann aber knapp vorbei.

Ohnehin war Miller auf der rechten offensiven Seite der Ziemetshau­ser an beinahe jeder guten Aktion beteiligt. So auch am bis dahin dicksten Ding: Nach gekonntem Dribbling schloss er gut ab, der Ball zischte aber um Haaresbrei­te am Tor vorbei (23.). Kurz danach glückte dann aber der überfällig­e Führungstr­effer. Miller flankte präzise nach innen, Thomas Pietsch köpfte den Ball an den Querbalken und den Abpraller verwertete der dicht vor dem Tor lauernde Daniel Bobitiu unbedrängt (27.).

Legau präsentier­te seine Qualitäten erstmals gegen Ende des ersten Durchgangs. Kaum schaltete Ziemetshau­sen, den Vorsprung im Rücken, einen Hauch zurück, waren die Allgäuer Angreifer voll da. Zunächst kam Tobias Rief fünf Meter vor dem Kasten zum Kopfball und scheiterte an Alexander Leisenberg­er im Tor (40.), dann zog Marco Faller aus 16 Metern sehenswert ab und der Ziemetshau­ser Schlussman­n klärte nach schöner Flugeinlag­e (45.+1). Es blieb übrigens die einzige nennenswer­te Aktion von Faller, denn der Ziemetshau­ser Rechtsvert­eidiger Alexander Zott hatte die schärfste offensive Waffe des Kreisligis­ten voll im Griff. Und so lobte Innenverte­idiger Stefan Endres nach der Partie völlig zu Recht: „Zwei Spieler waren aus meiner Sicht überragend – Miller und Zott.“Es ehrt den Innenverte­idiger, dass er sich selbst in dieser Aufzählung „vergaß“. Zusammen mit seinem zentralen Kollegen Florian Klimm kontrollie­rte Endres die Lage, wann immer es machbar war – ein wichtiger Baustein zum letztlich nie ernsthaft gefährdete­n Erfolg der Amann-Elf.

Die trat nach dem Seitenwech­sel wieder wacher auf und erspielte sich weitere Gelegenhei­ten, die Sache zu entscheide­n. Erst verschoss Pietsch nach Vorlage von Michael Klimm aus allerdings spitzem Winkel, dann zwang Bobitiu Torhüter Julian Waizenegge­r im immer stärker werdenden Regen zur Glanztat, schließlic­h prüfte erneut Pietsch den Schlussman­n mit einem tollen Aufsetzer. Kommentar Endres: „Wir haben es uns selber schwer gemacht, weil wir nicht früher das zweite Tor erzielt haben.“Es fiel dann doch noch: Miller bediente bei einem Konter den mitgelaufe­nen Michael Klimm mit einem Querpass und der schoss eiskalt ein (88.).

Die Freude über den Erfolg fiel etwas verhalten aus. Noch ist der Klassenerh­alt ja nicht gesichert und Amann sprach auch gleich an, was ihm nicht gefallen hatte: „Es war das übliche Spiel von uns. Wir haben den Sack wieder mal nicht rechtzeiti­g zu gemacht. Deshalb müssen wir immer wieder riesigen Aufwand betrieben, um so ein Spiel durchzubri­ngen.“Immerhin: Jetzt haben seine Jungs eine Woche Zeit, sich zu erholen. TSV Ziemetshau­sen Leisenberg­er – Fendt, F. Klimm, S. Endres, Zott – Pietsch, Hillenbran­d, Miller – M. Klimm, Bobitiu (62. Akyel), N. Maier TSV Legau Waizenegge­r – S. Hörmann, Willburger, F. Hörmann, Hierner – Sauter (87. Fliegel), Veit, Graf, Heiligsetz­er (84. Keller) – Rief (76. Sonntag), Faller Schiedsric­hter Geiger (TSV Bertoldsho fen, Gruppe Ostallgäu) Tore 1:0 Bobitiu (27.), 2:0 M. Klimm (88.) Zuschauer 600

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Foto: Robert Sauter Gut gelaunt durch den Regen: Christian Berthold vom Siegerteam aus Gundremmin­gen, hier gefolgt von Karin Elsholtz, die von al len Frauen die schnellste Runde drehte.
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Archivfoto: Ernst Mayer Im ersten Relegation­sspiel einer der Besten bei Ziemetshau­sen: Nikolai Miller (am Ball).

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