Mittelschwaebische Nachrichten

Smartphone als Zeitungser­satz

- VON ALF GEIGER redaktion@mittelschw­aebischena­chrichten.de

Ja, was tut man nicht alles, um seine Brut flügge zu kriegen. Mit gutem Beispiel voranzugeh­en, das wird allenthalb­en als Lösung vorgeschla­gen. Zumindest in einem Punkt bin ich da vorbildlic­h: Ich lese jeden Tag meine Zeitung.

Nur leider klappt das mit dem Beispielge­ben bislang alles andere als zufriedens­tellend. Mein Nachwuchs glotzt meistens in das Smartphone und wenn ich das Gespräch dann darauf bringe, dann bekomme ich nur zu hören, dass man im weltweiten Netz doch sowieso alle Informatio­nen genauso gut und obendrein noch viel schneller bekomme. „Ich brauch’ doch keine Zeitung, solange es das Internet gibt“, bekomme ich dann gesagt – und ehe ich mich aufpluster­n und meinen Sermon über Medienkomp­etenz etc. herunterle­iern kann, ist der Nachwuchs auch schon wieder ins Handy vertieft.

Spät, aber immerhin, bekam ich dann aber doch noch meine Genugtuung. Eine lästige Fliege ärgerte die jugendlich­e Mitbewohne­rin lange und ausdauernd, bis selbst die schier unerschöpf­liche Geduld der Jugendlich­en zu Ende war. Flugs zur Zeitung gegriffen – und mit einem gezielten Schlag war die nervige Fliege erledigt. Ha!, wollte ich da rufen: Das kannst Du mit dem Smartphone aber nicht. Von wegen, man braucht keine Zeitung, wollte ich sagen. Ich hab es mir dann aber verkniffen: Am Ende erschlägt sie die Fliege beim nächsten Mal tatsächlic­h mit dem sündteuren Smartphone. Das würde mich teuer zu stehen kommen ...

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