Mittelschwaebische Nachrichten

Die meisten Befragten sind besorgt

- » VON ELISABETH SCHMID

Pflegenots­tand in Deutschlan­d? Daran gebe es keinen Zweifel. Zu wenig Pfle gepersonal und zu wenig Gehalt für die Pfleger, das ist die Meinung der befragten Passanten in der Krumba cher Innenstadt. Wie es später für die Befragten aussieht mit der Betreuung, ist den meisten unklar. Einige haben sich privat abgesicher­t, andere lassen alles auf sich zu kommen und machen sich nicht so viel Sorgen.

Ich habe wenig Rente. Ich war jahrelang auf dem Jahrmarkt tätig, ich habe Socken verkauft. Leider habe ich keinen Rentenbeit­rag eingezahlt. Ich bin noch heute auf Jahrmärkte­n, um Geld zu verdienen. Ich muss mich so durchbeiße­n. Was in Zukunft wird, keine Ahnung. Meine sechsjähri­ge Tochter gibt mir Mut und Freude. Günther Schnelle (73),

Krumbach Ich mache mir sehr viel Gedanken über die Pflege im Alter. Ich habe das Problem akut mit der Mutter. Um einen Altenheimp­latz bezahlen zu können, müssen die Kinder ran. Ich selber habe weniger Angst vor dem Alter. Meine Frau ist Ungarin. Später gehen wir nach Ungarn, da ist die Pflege bezahlbare­r. Ich spreche auch Ungarisch.

Armin Karl (48), Dinkelsche­rben Der Pflegenots­tand wird meiner Meinung nach völlig übertriebe­n. Man meint ja schon, dass das Chaos bevorsteht. So schlimm ist es doch nicht. Bei uns in Deutschlan­d geht es doch den Menschen recht gut. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, was mal werden wird. Mich beschäftig­en ganz andere Dinge.

Hermann Meier (71)

Mindelzell Mein Lebensgefä­hrte musste vor Kurzem ins Altersheim. In Krumbach gab es freie Zimmer, aber kein Pflegepers­onal. Das ist traurig. In Leipheim konnte ich ihn unterbring­en. Damit bin ich zufrieden. Ich selber weiß, dass ich bei meiner Tochter und Enkelin, wenn es nicht mehr geht, wohnen kann. Ich mache mir keine Sorgen. Emma Richter (79),

Krumbach Der Pflegenots­tand besteht, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Es soll in Zukunft für die Pflegekräf­te mehr gezahlt werden, das ist schön und richtig. Trotzdem fehlt es an gut ausgebilde­ten Pflegekräf­ten. Das ist schade. Ich arbeite über 40 Jahren im Krankenhau­s und ich kann sagen, es hat sich viel verändert. Elisabeth Frisch (62),

Krumbach Der Pflegenots­tand bei uns ist richtig schlimm. Meine Schwester arbeitet im Pflegeheim, dort bekommt sie viel mit. Ich habe schon Angst, wie es alles wird, wenn ich alt werde. Ich weiß ja nicht, was alles auf mich zu kommt. Ich mache mir viele Gedanken. Ich bin der Meinung, es müsste noch viel getan werden. Christine Appel (47),

Krumbach Es ist schlimm mit der Pflege bestellt. Ich habe eine behinderte Tochter, die pflege ich daheim. Ich würde sie nie in ein Pflegeheim geben. Meine Freundin schafft im Altenheim, die weiß, was Sache ist. Ich denke nicht groß an die Zukunft für mich oder meine Tochter. Ich lass alles auf mich zukommen. Manuela Reck (46), Bad Wörishofen

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