Mittelschwaebische Nachrichten
Ausflüge
dem Dornröschenschlaf zu holen. Das ist aus zwei Gründen nicht so ganz einfach: Derzeit leben noch elf Schwestern hinter den Klostermauern. Sie sind zwischen 33 und 90 Jahre alt. Und es sieht nicht danach aus, als ob die Ordensgemeinschaft in nächster Zeit deutlich verstärkt und verjüngt wird. Veränderungen in dem Gebäude sind zwar erwünscht, aber sie sind mit großen Investitionen und damit auch erheblichen öffentlichen Fördermitteln verbunden.
Immerhin soll 2019 im dritten Obergeschoss in der Prälatur auf 320 Quadratmetern Fläche ein Museum für die Klosterbesucher entstehen. Auch jetzt schon gibt es Möglichkeiten, sich auf dieser Radeltour mit dem Halt im Kloster Wettenhausen mit Sehenswertem zu belohnen.
Mit einer Zwischenmahlzeit wird es allerdings schwierig, da das Kloster über keinen eigenen Gastronomiebereich verfügt. Das soll sich ändern, sagt Hafner. Es sei eines seiner Kernanliegen. Nur wann, das ist die Frage, auf die er keine Antwort geben kann.
Bis dahin können sich Ausflügler zu einer der wenigen bewirteten Veranstaltungen in den Sommermo- naten ins Kloster aufmachen. Oder aber sie radeln zur Gaststätte Adler, um etwas zu trinken (geöffnet am Freitag- und Samstagabend und am Sonntagvormittag). Essen gibt es nur auf Vorbestellung und ab 20 Personen. Das Café Original (Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet) ist die zweite Einkehrmöglichkeit im Ort.
Freilich können sich die Radfahrer auch selbst eine Brotzeit und Getränke im Rucksack mitnehmen und das auf einer Sitzbank im Schatten der Kastanien im Klosterhof genießen. Tische gibt es dort allerdings nicht. Trotz eingeschränkter Möglichkeiten ist das Kloster Wettenhausen für Hafner ein „wunderschönes Ausflugsziel, das bislang weitgehend unbekannt geblieben sei – noch. Dazu trage auch die Ur- sprünglichkeit des gesamtes Ensembles bei. Wettenhausen ist eines der bedeutendsten und ältesten Klöster in Schwaben. Die Abtei Wettenhausen wird erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts erwähnt. Das Dominikanerinnenkloster war bis 1802 eine Reichsabtei der Augustiner-Chorherren. Start der 32 Kilometer langen Tour ist in Ichenhausen. Von dort aus zum Günztal-Radweg in Richtung Hochwang fahren und in Hochwang der Beschilderung der „Rüber-Radler“in Richtung Wettenhausen folgen. Vorbei an Deubach bis zum Kloster Wettenhausen. Dort bietet sich eine Pause zur Besichtigung des Klosterhofes und des Kaisersaals an (Besichtigungsmöglichkeit besteht täglich von 14 bis 16 Uhr. Bitte an der Klosterpforte melden). Führungen im Kloster durch Schwester Alberta sind nach vorheriger telefonischer Vereinbarung möglich.
Weiter geht es auf der Route der „Rüber Radler“durch Goldbach immer weiter Richtung JettingenScheppach. Kurz nach Überqueren der Mindel rechts abbiegen auf den Mindeltalradweg. Diesem folgen in Richtung Süden.
Nach kurzer Zeit erreicht man den Heiligmannsee, an dem sich eine Rast anbietet. Weiter führt der Weg vorbei am Mindelstausee bei Eberstall. Bei nächster Gelegenheit die Abbiegung des Radwegs nach rechts in Richtung Kemnat nehmen. Nach einem etwas knackigeren Anstieg stößt man dann auf die Route „Wasser, Vitamine und Moor“und folgt dieser in Richtung Schönenberg. Dort lohnt ein Blick zurück ins Mindeltal. In Schönenberg nach rechts abbiegen auf die Route des „Donau Tälers“und dieser über Egenhofen und Unterrohr wieder bis zum Ausgangspunkt Ichenhausen folgen.
Über das Kloster selbst gibt es eine Audio-Tour, die die über 1000-jährige Geschichte vorstellt. Abspielgeräte können innerhalb der Öffnungszeiten an der Klosterpforte ausgeliehen werden. Oder aber man kann sich die App „Bayern hören“auf das eigene Smartphone herunterladen.
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