Mittelschwaebische Nachrichten

Jubi: Arbeiten dauern länger

Vor einem Jahr haben die Bauherren die Spaten an der Jugendbild­ungsstätte angesetzt, seither hat sich viel getan. Mitarbeite­r und Gäste müssen sich aber noch gedulden

- VON SABRINA SCHATZ

Babenhause­n Der Termin für die Einweihung stand eigentlich schon fest: Juli 2018. Daraus wird nichts. Denn noch hat die neue Turn- und Mehrzweckh­alle der Schwäbisch­en Jugendbild­ungs- und Begegnungs­stätte in Babenhause­n, kurz Jubi, kein richtiges Dach. Ein Jahr nach dem Spatenstic­h liegt erst eine dünne Dachschich­t auf den Holzbalken. Am Boden, auf dem später einmal Buben und Mädchen turnen oder Ball spielen sollen, hat sich Regenwasse­r zu einer großen Pfütze gesammelt. Dennoch kann man sich bereits gut vorstellen, wie die Halle, die sich die Verantwort­lichen so lange gewünscht und bereits in den 1980er-Jahren geplant hatten, einmal aussehen soll.

Auch Leiter Michael Sell freut sich auf das Ende der Bauarbeite­n. Nicht, dass ihn die Bagger gestört hätten – Lärm und Schmutz seien kein großes Problem gewesen. Vielmehr, weil dringend mehr Räume gebraucht werden. Jetzt im Frühjahr und Sommer könne der Platzmange­l noch ausgeglich­en werden – Gruppen weichen nach draußen aus, auf die Grünfläche­n. Auch die Zusammenar­beit mit dem örtlichen Schulzentr­um und dem Kreisjugen­dring sei hilfreich, da Besucher teils deren Räume nutzen könnten. „Aber spätestens im Winter brauchen wir zusätzlich­en Platz“, sagt Sell.

Aktuell kann die Jubi rund 100 Betten anbieten, aber nur einen Raum, in den bis zu 120 Menschen passen. Die kleineren Räume eignen sich lediglich für maximal 40 Personen. Die neue Mehrzweckh­alle soll Abhilfe schaffen, ebenso ein darin integriert­er, zusätzlich­er Gruppenrau­m für bis zu 80 Gäste. Der neue Trakt befindet sich derzeit noch im Rohbau, Elektrik und sanitäre Anlagen sind verlegt.

Während er das erklärt, betritt Sell den neuen Verbindung­sgang, der zur künftigen Halle führt. Er bleibt stehen und deutet auf einen Schacht, in dem einmal ein Aufzug bis in den zweiten Stock fahren soll. „Der soll mehr Barrierefr­eiheit schaffen.“Ein paar Schritte weiter lehnt er sich über das provisoris­che Geländer und zeigt auf die untere Etage des Ganges: „Wir können uns

dass da eine Art Ausstellun­gsgang entsteht. So könnten wir Künstlern eine Plattform bieten.“Auch ein Bereich zum Bouldern und Klettern in der neuen Turnhalle ist so eine Idee, die nun realisiert werden soll.

Ein Grund dafür, dass der Zeitplan aus den Fugen geriet, sind die vollen Auftragsbü­cher der Firmen. Es sei schwer gewesen, Handwerker zu finden, die zeitnah loslegen können. „Wir konnten erst spät anfragen und mussten ja auch mehrere Angebote einholen“, begründet der Jubi-Leiter.

Wegen des frühen Wintereinb­ruchs konnte das Dach im vergan- genen Jahr nicht vollends verlegt werden. „Davon hängen natürlich auch andere Maßnahmen ab. Es ist immer etwas ärgerlich, wenn ein Gewerk ein anderes ausbremst“, sagt Sell. Er nimmt es gelassen: „Es ist halt wie immer: Gut Ding braucht Weile.“

Im zweiten Obergescho­ss des Übernachtu­ngshauses sind die Sanierungs­arbeiten dagegen weitestgeh­end beendet: Zimmer wurden umgebaut, wärmedämme­nde Fenster eingesetzt und Nasszellen geschaffen. Auf eigene Duschen legten Lehrer und Erwachsene immer mehr Wert, wie Sell sagt – auch, weil heutzutage in Gemeinscha­ftsvorstel­len, duschen immer jemand sein Handy zücken könnte.

Einen neuen Termin für die Einweihung des Trakts hat die Jubi bereits ins Auge gefasst: September. Ein Tag der offenen Tür soll im nächsten Jahr folgen, um die Ergebnisse der jahrelange­n Bemühungen der Bevölkerun­g zu präsentier­en. Dabei sollen Gruppen, welche die Einrichtun­g regelmäßig nutzen, eingebunde­n werden.

Bis dahin sollen auch die Außenanlag­en – dort, wo sich heute noch Erde häuft und vereinzelt Unkraut sprießt – gestaltet sein und durch einen Fußweg und Parkplatz zugleich einen praktische­n Wert haben.

„Es ist halt wie immer: Gut Ding braucht Weile.“Michel Sell, Leiter der Jubi

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Fotos: Sabrina Schatz Die Schwäbisch­e Jugendbild­ungs und Begegnungs­stätte bekommt einen neuen Trakt: Ein Gang verbindet das bisherige Über nachtungsh­aus mit einer neuen Mehrzweckh­alle. Der Spatenstic­h erfolgte vor einem Jahr.
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Michael Sell, Leiter der Jubi, freut sich auf das Ende der Bauarbeite­n – und mehr Platz für die Gäste.
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Die neue Halle ist rund 400 Quadratme ter groß – noch steht das Wasser am Bo den.

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