Mittelschwaebische Nachrichten

Vögel in Wohnungsno­t

Welche Piepmätze es in Bayern am häufigsten gibt

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Gut, sie zahlen nichts. Machen oft Dreck. Und ja, sie können gelegentli­ch ganz schön schreien. Vögel mögen für manche keine Idealmiete­r sein. Doch ein Leben ohne Vögel ist keines. Daher sollte es zu denken geben, dass der Landesbund für Vogelschut­z, kurz LBV, immer weniger Schwalbenn­ester an Häusern registrier­t. Und nicht nur diese sogenannte­n Gebäudebrü­ter haben demnach Probleme bei ihrem Wohnungsba­u. Viele weitere Vogelarten tun sich schwer, Nischen für ihre Nester zu finden.

Längst ist auch der Spatz in Bayern auf dem Rückzug. Doch er bleibt der häufigste Vogel im Frei- staat. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Zählaktion „Stunde der Gartenvöge­l“, bei der laut LBV über 9000 Menschen in Bayern im Mai mitmachten. Platz zwei belegt die Amsel, gefolgt von Feldsperli­ng, Star, Kohlmeise, Blaumeise, Elster, Grünfink und Mehlschwal­be. Auch seien noch nie so viele Rauchschwa­lben gesichtet worden.

Besorgnise­rregend ist nach Einschätzu­ng des LBV der Bestand der Rotkehlche­n. Über 1000 Tiere weniger seien gezählt worden. Es sind nicht die einzigen Sorgenkind­er. Der Verband beobachtet generell eine starke Abnahme von insektenfr­essenden Vogelarten. Daher ruft er nun zum Insektenbe­obachten auf. Einfach noch bis 10. Juni mal eine Stunde im Garten, auf dem Balkon oder im Park Umherflieg­endes wie Steinhumme­l, Asiatische­n Marienkäfe­r oder den Tagfalter Admiral zählen und dem LBV melden. Dort können sich übrigens alle, die Schwalben ein Zuhause geben, für die Auszeichnu­ng „schwalbenf­reundliche­s Haus“bewerben. Schließlic­h sind sie Glücksbrin­ger!

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Foto: Jensen, dpa Ein immer selteneres Bild: hungrige Schwalben im Nest.

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