Mittelschwaebische Nachrichten

Abschied vom DRW

- VON STEFAN REINBOLD redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende des DRW, Hans-Dieter Srownal wird morgen verabschie­det. Ein Rückblick auf seine Anfänge im Werk.

Die Suche nach einer besseren Welt – in der Tat beschleich­t einen im Augenblick das Gefühl, dass zumindest die Vorstellun­gen davon, wie diese bessere Welt auszusehen hat, ziemlich weit auseinande­rgehen. Im Bereich der Behinderte­nhilfe und der Betreuung von Menschen mit Behinderun­g ist man auf dem Weg zu einer besseren Welt und gleichen Lebensbedi­ngungen in den vergangene­n 50 Jahren schon ein gutes Stück vorangekom­men. Am Ziel – wenn man das aus der Distanz überhaupt so festlegen kann – ist man aber noch nicht angekommen. Um hier voranzukom­men, waren und sind Vordenker mit guten Ideen nötig und Menschen, die sie konsequent umsetzen. Menschen, die ausgehend vom Status quo wegweisend­e Entscheidu­ngen getroffen haben und treffen. Im Dominikus-RingeisenW­erk findet man solche Menschen. Einer davon war Hans-Dieter Srownal. Diese Menschen brauchen jedoch auch Freiräume für ihre Ideen und Luft, sie im Getöse des Alltags entwickeln und mit Leben füllen zu können. Räume, die durch eine zunehmende Formalisie­rung und teils überborden­de staatliche Kontrolle allmählich enger werden. Es wäre ein Fehler, die sogenannte­n Leistungse­rbringer, wie Einrichtun­gen wie das RingeisenW­erk im Fachjargon benannt werden, auf die Rolle reiner Handlanger des Staates zu reduzieren. „Das entspricht nicht dem Selbstvers­tändnis des DRW“, unterstrei­cht Srownal. „Wir haben uns schon um Menschen mit Behinderun­gen gekümmert, als sich der Staat noch gar nicht für sie interessie­rt hat und auch dann, als er sie umgebracht hat.“Dieses Selbstvers­tändnis hat seinen Ursprung im christlich­en Glauben, im Gebot der Nächstenli­ebe, das keine Ausnahmen oder Unterschei­dungsmerkm­ale vorsieht. Dieses Selbstvers­tändnis zu respektier­en, ist wichtig, weil nur so der jeweils eigene Impetus einer Einrichtun­g wie dem DominikusR­ingeisen-Werk erhalten bleibt und neue Initiative­n und Impulse gebiert, die das Leben für Menschen mit Behinderun­gen weiter verbessern. Man braucht auch die Muse, um die Bedürfniss­e dieser Menschen besser zu verstehen.

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