Mittelschwaebische Nachrichten
Abschied vom DRW
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DRW, Hans-Dieter Srownal wird morgen verabschiedet. Ein Rückblick auf seine Anfänge im Werk.
Die Suche nach einer besseren Welt – in der Tat beschleicht einen im Augenblick das Gefühl, dass zumindest die Vorstellungen davon, wie diese bessere Welt auszusehen hat, ziemlich weit auseinandergehen. Im Bereich der Behindertenhilfe und der Betreuung von Menschen mit Behinderung ist man auf dem Weg zu einer besseren Welt und gleichen Lebensbedingungen in den vergangenen 50 Jahren schon ein gutes Stück vorangekommen. Am Ziel – wenn man das aus der Distanz überhaupt so festlegen kann – ist man aber noch nicht angekommen. Um hier voranzukommen, waren und sind Vordenker mit guten Ideen nötig und Menschen, die sie konsequent umsetzen. Menschen, die ausgehend vom Status quo wegweisende Entscheidungen getroffen haben und treffen. Im Dominikus-RingeisenWerk findet man solche Menschen. Einer davon war Hans-Dieter Srownal. Diese Menschen brauchen jedoch auch Freiräume für ihre Ideen und Luft, sie im Getöse des Alltags entwickeln und mit Leben füllen zu können. Räume, die durch eine zunehmende Formalisierung und teils überbordende staatliche Kontrolle allmählich enger werden. Es wäre ein Fehler, die sogenannten Leistungserbringer, wie Einrichtungen wie das RingeisenWerk im Fachjargon benannt werden, auf die Rolle reiner Handlanger des Staates zu reduzieren. „Das entspricht nicht dem Selbstverständnis des DRW“, unterstreicht Srownal. „Wir haben uns schon um Menschen mit Behinderungen gekümmert, als sich der Staat noch gar nicht für sie interessiert hat und auch dann, als er sie umgebracht hat.“Dieses Selbstverständnis hat seinen Ursprung im christlichen Glauben, im Gebot der Nächstenliebe, das keine Ausnahmen oder Unterscheidungsmerkmale vorsieht. Dieses Selbstverständnis zu respektieren, ist wichtig, weil nur so der jeweils eigene Impetus einer Einrichtung wie dem DominikusRingeisen-Werk erhalten bleibt und neue Initiativen und Impulse gebiert, die das Leben für Menschen mit Behinderungen weiter verbessern. Man braucht auch die Muse, um die Bedürfnisse dieser Menschen besser zu verstehen.