Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Möglichkeiten für Münsterhausen
Die künftige Umfahrung erlaubt auch eine Umgestaltung der Hauptstraße – Positive Gewerbeentwicklung am Ort
Münsterhausen Die geplante Ortsumfahrung ist seit Jahren das Münsterhauser Dauerthema. Doch langsam zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab: Bürgermeister Robert Hartinger ist zuversichtlich, heuer noch mit dem Bau zweier notwendiger Brückenbauwerke beginnen zu können. Noch immer ist der Rechtsstreit nicht abschließend geklärt, die Planung der zwei Brücken im nördlichen Bereich der Umgehungsstraße ist aber in die Wege geleitet und im Haushalt sind für heuer auch 1,5 Millionen Euro an Finanzmitteln eingeplant. Als groben Zeitrahmen für die Fertigstellung der gesamten Ortsumfahrung peilt Bürgermeister Hartinger derzeit Ende 2020 an. Gedanken machen sich die Mitglieder des Marktgemeinderates und die Vorstandsmitglieder der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung auch schon im Hinblick auf die Ortsdurchfahrt: Wie soll die Hauptstraße aussehen, wenn die Umgehungsstraße fertig ist? In Frage kommen unter anderem geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen, Baumpflanzungen, die Anlage von Grünflächen und die Schaffung von zusätzlichen Stellflächen für Pkws. Geplant ist auch eine teilweise Verengung der Fahrbahn auf sechs Meter. Momentan seien sie am Planen der Umgestaltung, so der Bürgermeister. Umgesetzt werden kann sie erst, wenn die Umfahrung abgeschlossen ist. Doch die Planung soll schon vorher stehen und noch über die Dorferneuerung abgewickelt werden, die nächstes Jahr ihren Abschluss findet. Seit 2007 läuft sie in Münsterhausen und hat sich als Glücksfall für die Marktgemeinde im Nordosten des Altlandkreises entwickelt. „In den über zehn Jahren konnten wir schon vieles zum Besseren gestalten“, findet Hartinger. Deutlich weiter als bei den Themen Umfahrung und Ortsdurchfahrt ist Münsterhausen bei seinem neuen Gewerbegebiet, das sich nördlich des Ortes befindet: Mittlerweile ist es fertig ausgebaut, ein großer Teil der Flächen ist laut Hartinger bereits vergeben oder reserviert, etwa 4000 Quadratmeter stehen aktuell noch zur Verfügung. Überhaupt stellt sich Münsterhausens Entwicklung in puncto Gewerbe positiv dar: Bei der Gewerbesteuer rechnet die Gemeinde heuer mit Einnahmen von rund 1,1 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2017 lag der Ansatz bei 700000 Euro. Auch die Bereitstellung von privaten Bauplätzen ist ein großes Thema: Aktuell wird das Baugebiet Höhenweg am östlichen Ortsrand von Münsterhausen erweitert. Insgesamt werden hier 21 neue Bauplätze ausgewiesen. Die Nachfrage ist groß, einzelne Grundstücke sind aber noch frei. Überwiegend zeigen Einheimische Interesse an den Flächen, „aber auch junge Leute, die nach Münsterhausen zurückkommen“, so Hartinger. Neben den Menschen im Kernort und den Ortsteilen Hagenried, Oberhagenried, Reichertsried und Häuserhof hat die Gemeinde auch die Natur im Blick: So wird etwa das ehemalige Wasserhäuschen in Reichertsried Vögeln als Unterschlupf überlassen. Geplant sind Nisthilfen für verschiedene Arten, der Bürgermeister kann sich vorstellen, dass im Winter womöglich schon Fledermäuse einziehen. Hartinger wünscht sich auch mehr Obstbäume im Gemeindegebiet. Demnächst beschäftigt sich der Gemeinderat noch einmal mit dem Thema. Denkbar ist, dass Privatleute eine finanzielle Unterstützung der Marktgemeinde erhalten, wenn sie Obstbäume auf ihren Grundstücken pflanzen.