Mittelschwaebische Nachrichten
Verbraucher sollen schneller gewarnt werden
Verstöße gegen Hygiene offengelegen
Saarbrücken Die Bundesländer sollten Verbraucher rasch und einheitlich über eklatante Verstöße gegen das Lebensmittelrecht informieren. Dies sagte der Vorsitzende der Konferenz der Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern, Saarlands Ressortchef Reinhold Jost (SPD). Die Minister beraten bei einem Treffen, das noch bis Freitag geht, unter anderem über die Konsequenzen aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht hatte im März entschieden, dass Verbraucher ein Recht darauf haben, über Hygiene- und Produktmängel etwa von Restaurants oder Lebensmittelproduzenten informiert zu werden.
„Das, was wir jetzt erreicht haben mit dem Urteil, ist ein Meilenstein“, sagte Jost. Nun sei es wichtig, eine „möglichst einheitliche Vorgehensweise“für alle Bundesländer sicherzustellen. „Wir wollen keinen Flickenteppich.“Das Saarland habe sein Landesamt für Verbraucherschutz angewiesen, „sofort wieder mit der Benennung von Verstößen“zu beginnen. „Ich wäre froh, wenn viele andere unserem Beispiel folgen würden.“
Die Bundesländer hatten wegen der juristischen Klärung vor dem Bundesverfassungsgericht die Veröffentlichung von schwerwiegenden Verstößen, die bei amtlichen Kontrollen zutage traten, vorübergehend ausgesetzt. „Jetzt haben wir grundsätzlich Rechtssicherheit“, sagte Jost. Das Gericht verlangte in seinem Urteil von dem Gesetzgeber noch, bis Ende April 2019 die Dauer der Veröffentlichung zu regeln. „Das wollen wir jetzt schnell auf den Weg bringen“, sagte Jost.