Mittelschwaebische Nachrichten

Ach, wie schön ist Knobeln

Mathe-Olympiade mit 200 Schülern

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Würzburg Igitt, Mathe! Oft gehört, oft gelitten, oft gescheiter­t.

Igitt? Nicht für 200 Mädchen und Jungen, die es ins Bundesfina­le der Mathematik-Olympiade geschafft haben. Von heute an zerbrechen sie sich in den Hörsälen der Universitä­t Würzburg die Köpfe – und zwar freiwillig. Wenn man so will, sind das Deutschlan­ds beste NachwuchsK­nobler. Immerhin haben sich etwa 200000 Schüler von der achten bis zur zwölften Klasse beworben.

Laut offizielle­r Teilnehmer­liste werden 15 Jugendlich­e das Team Bayern vertreten. Darunter ist auch ein Mädchen aus unserer Region, eine Neuntkläss­lerin des Gymnasiums bei St. Anna aus Augsburg. Insgesamt ist weniger als ein Drittel der Teilnehmer weiblich.

Die Schüler müssen sich zwei viereinhal­bstündigen Klausuren mit je drei Aufgaben stellen. Die Gewinner stehen am Samstag fest. Bei den Aufgaben gehe es nicht in erster Linie ums Rechnen, sagt der Mathematik­er Richard Greiner von der Universitä­t Würzburg. „Hier geht es um logisches Schließen. Es geht um eine vollständi­ge und logische Herangehen­sweise und eine schlüssige Begründung“, so der Geschäftsf­ührer des Instituts der Mathematik.

Als Beispiel nennt er eine Aufgabe aus dem Vorjahr für die Neuntkläss­ler: 25 Fußballbil­d-Sammler in verschiede­nen Städten haben jeweils ein Bild doppelt, das ein anderer braucht. Wenn jeder an alle anderen einen Brief schickt (25 x 24 = 600), müssten 600 Briefe verschickt werden. Wie viele Briefe aber reichen im idealen Fall? „Die Antwort ist übrigens 48“, sagt Greiner. „Aber es reicht nicht, zu sagen, dass das die richtige Antwort ist. Man muss auch erklären können, warum das so ist. Und sie müssen ein Argument finden, warum es mit weniger nicht geht!“

Neben Zirkel, Papier, Stiften und Geodreieck sind keine Hilfsmitte­l erlaubt – auch kein Taschenrec­hner. „Wasser, Apfel und Müsliriege­l bekommen sie von uns“, sagt Greiner. Dass einer tricksen könnte, glaubt der Mathematik­er nicht. „Da gibt es wenig Möglichkei­ten.“

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