Mittelschwaebische Nachrichten
Wieso schränkt das Finanzamt die Öffnungszeiten ein?
Warum ab Juli der Donnerstagnachmittag im Servicezentrum der Behörde wegfällt
Herr Braun, für wie viele Steuerpflichtige im Landkreis Günzburg ist Ihre Behörde zuständig? Franz Braun: Es sind circa 50000. Rund 40 Prozent davon sind Gewerbetreibende.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie? Braun: Es sind 180 Vollzeitstellen. Zwei Drittel der Mitarbeiter sind in Günzburg tätig, das verbliebene Drittel arbeitet in der Außenstelle in Krumbach.
Ab 1. Juli schränken Sie in Günzburg die Öffnungszeiten des Servicezentrums ein. Offen bleibt Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Der Donnerstagnachmittag (14 bis 17.30 Uhr) fällt weg. Warum? Braun: Wir haben untersucht, wie letztlich die Nachfrage ist. Der Andrang in den Sommermonaten ist nicht so groß. Die Abgabe der Steuererklärungen von „normalen“Steuerpflichtigen musste bis 31. Mai erfolgen. Und der Eintrag von Lohnsteuerabzugsmerkmalen erfolgt dann in der Regel ab November. Gewerbetreibende mit Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnung müssen ihre Steuererklärungen ohnehin elektronisch abgeben. Die kommen deshalb also gar nicht ins Servicezentrum.
In welchem Umfang erhalten Sie die Erklärungen auf elektronischem Wege? Braun: Bei den Gewerbetreibenden sind es 86 Prozent. Und bei den Arbeitnehmern immerhin schon 57 Prozent. Sie den einzigen Nachmittagstermin, in der Ihre Behörde für den Publikumsverkehr zugänglich ist, gestrichen haben? Braun: Hauptgrund ist die geringe Besucherfrequenz im Sommer. Mitarbeiter von uns müssten eigens Überstunden machen. Diese Arbeitszeit fehlt dann woanders. Außerdem haben wir eine Baustelle im Haus. Es ist also schwieriger, uns derzeit zu erreichen.
Sind die reduzierten Öffnungszeiten dann ein Dauerzustand? Braun: Nein, ab November kommt der Donnerstagnachmittag wieder dazu.
Franz Braun