Mittelschwaebische Nachrichten
Der Schutzengel fährt immer mit
Karin Gaisbauer, Leiterin der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege in Krumbach, bekam das hölzerne Stück von ihrem Mann
Glück? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück mit einem speziellen Glücksbringer. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Karin Gaisbauer, Leiterin der Berufsfachschulen Ernährung und Versorgung, Sozialpflege und Kinderpflege Günzburg/Krumbach. Krumbach Vor 17 Jahren nahm die Leiterin der Berufsfachschulen Ernährung und Versorgung, Sozialpflege und Kinderpflege Günzburg/ Krumbach, Karin Gaisbauer, mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn an einer evangelischen Familienfreizeit in der Karwoche teil. Die Freizeit war in Bad Alexandersbad in der Nähe der Luisenburg. Dort sah sie in ihrer Unterkunft einen kleinen geschnitzten Holzschutzengel. Der gefiel ihr so gut, dass ihr Mann ihn ihr schenkte. Als Erinnerung an die schöne gemeinsame Zeit und als Schutz bei Autofahrten.
Karin Gaisbauer wurde am 14. Dezember 1959 in Illertissen geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zog ihre Familie nach Ichenhausen um. Nach der Grundschule besuchte Karin Gaisbauer das Gymnasium in Wettenhausen. Sie war sehr musikalisch, in der Grundschule spielte sie Flöte, am Gymnasium lernte die Schülerin Geige, Gitarre und Klavier.
Trotzdem wechselte Karin Gaisbauer nach Marktoberdorf ins Internat. Dort machte sie ihr Abitur. „Ich musste einfach wechseln, in hatte ich nicht meine Wunschleistungsfächer“, erklärt sie bedauernd. Englisch, Geschichte und Erdkunde waren ihre Leistungsfächer, in Marktoberdorf war das möglich. Nach dem Abi arbeitete sie ein Jahr in einer Fabrik. Dann entschloss sich Karin Gaisbauer, Lehramt für berufliche Schulen zu studieren. „Ich wollte nicht mit Kindern arbeiten, sondern eher mit Jugendlichen“, begründet sie ihre Entscheidung. Nach dem Studium in Bamberg studierte sie Sozialpädagogik und Sozialkunde. Nach ihrer Referendarzeit in Ingolstadt kam Karin Gaisbauer ein Jahr an die Seminarschule und im zweiten Jahr an die Einsatzschule nach Günzburg. Dort wurde sie dann auch verbeamtet. Seit Anfang der Neunzigerjahre sind die Schulen Krumbach und Günzburg zusammengelegt. Sie arbeitete eine Zeit lang in Günzburg, später in Krumbach als Unterstützung der damaligen Schulleiterin.
Seit ungefähr sechs Jahren ist sie die Schulleiterin in Krumbach. „Ich bin glücklich in meinem Beruf, alles, was mir Spaß macht, kann ich bei meiner Arbeit umsetzen“, schwärmt die Schulleiterin. Sie wollte früher gerne Schauspielerin werden und auch Jura weckte ihr Interesse. „Als Lehrer muss man auch Schauspieler sein“, lacht sie „Und meine Liebe zu Jura kann ich mit dem Fach Rechtskunde, das ich lehre, auch ausleben.“
Kochen und Rezepte ausprobieren gehören auch zu ihren Aufgaben. „Ich habe ein tolles Kollegium, da macht das Arbeiten dann noch mal mehr Spaß“lacht sie.
Nebenbei liest sie gerne, „am liebsten Krimis, da kann ich gut entspannen.“Ansonsten ist sie am liebsten zu Hause. Sie wohnt mit ih- rer Familie in Hochwang, dort genießt sie ihre freie Zeit.
Der kleine Schutzengel aus Holz liegt immer in dem Handschuhfach ihres jeweiligen Autos. Es ist ihr sehr wichtig, den Engel immer dabei zu haben. Vor der Familienfreizeit in Bad Alexandersbad hatte Karin Gaisbauer ein unangenehmes Erlebnis beim Autofahren. „Ich wollte einen Bagger überholen, scherte aus, setzte schon zum Überholen an, da sah ich ein Auto das schnell heranrauschte. Schnell bremste ich ab, zog nach rechts wieder hinter den Bagger, und kam so mit einem Schreck – einem großen Schreck daWettenhausen von“, erzählt sie. Das war auch für ihren Mann Anlass, den kleinen Schutzengel zu kaufen und seiner Frau zu schenken. Tatsächlich hatte sie seit damals nie wieder eine prekäre Situation beim Autofahren. „Bis heute wirft mir mein Mann bei jeder sich passenden oder auch nicht passenden Gelegenheit diesen FastUnfall mit dem Bagger vor“, schmunzelt sie. Neben dem Schutzengel hat sie noch einen kleinen pinkfarbenen Legostein am Schlüsselbund. Den hat sie von ihrem Sohn, als er klein war, bekommen. „Den möchte ich natürlich auch nicht missen“, lächelt sie versonnen.