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Die Raiffeisen­bank Thannhause­n wächst auch im Jahr 2017 weiter und präsentier­t gute Zahlen. Neben einer offensiven Digitalstr­ategie setzt das Haus auch auf moderne und funktionsf­ähige Geschäftss­tellen

- VON STEFAN REINBOLD

Die Raiffeisen­bank Thannhause­n wächst im Jahr 2017 weiter und präsentier­t gute Zahlen. Neben der Digitalstr­ategie setzt sie auch auf ihre Geschäftss­tellen.

Thannhause­n Wer macht das schon gern. Das Eintippen der Daten bei der Überweisun­g von Rechnungen ist lästig. Wie praktisch ist es da, die Rechnung mit dem Smartphone schnell abzufotogr­afieren und über die entspreche­nde App werden die Daten in die Online-Überweisun­gsvorlage kopiert. Ein kurzer Check ob alles stimmt, freigeben und abschicken. Digitale Angebote wie die Scan2Bank-App der VR-Banken sind mit ein Grund dafür, warum die Vorstände der Raiffeisen­bank Thannhause­n, Gerrit Ambrosy und Gerhard Böck, die Digitalisi­erung nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen. „Die Digitalisi­erung ist bei uns Vorstandsa­ufgabe“, betont Ambrosy. Vieles, wie auch die eingangs erwähnte App, werde dabei von der IT-Zentrale des Genossensc­haftsverba­nds geliefert. Erfolgreic­h ist dabei vor allem das, was den Alltag der Bankkunden vereinfach­t. Unterm Strich spart das den Kunden Verdruss und der Bank Geld.

In einer Zeit niedriger Zinsen, in der Haupteinna­hmequelle der Banken nur noch geringe Erträge in die Bilanzen spült und verschärft­e Meldepflic­hten und Vorschrift­en hohe Kosten verursache­n, steige der Druck auf die Geldhäuser. Auch der Thannhause­r Raiffeisen­bank machen diese Entwicklun­gen zu schaffen, räumt Ambrosy bei der Vertreterv­ersammlung im Thannhause­r Pfarrheim ein. So sei die Genossensc­haftsbank gezwungen in diesem Bereich eine fünfstelli­ge Summe zu investiere­n. „Wir optimieren die Kosten, nutzen Synergien und vergrößern unser Geschäftsv­olumen“, erklärt Ambrosy die Reaktion der Bank und geht dann ins Detail. Anstatt Geschäftss­tellen zu schließen und die Gebühren zu erhöhen, setze man in Thannhause­n auf die Nähe zum Kunden. Während andere Banken ihr Filialnetz ausdünnen, hat die Raiffeisen­bank Thannhause­n zuletzt die Geschäftss­tellen in Ursberg und Münsterhau­sen renoviert und modernisie­rt. „Anleger benötigen die Unterstütz­ung seriöser Fachleu- te“, sagt Ambrosy. Deshalb habe die Bank „stark in die Qualität der Kundenbera­tung investiert“. Negativzin­sen auf die Einlagen von Unternehme­n und Privatkund­en „wollen wir vermeiden“, betont Ambrosy, „das ist derzeit kein Thema für uns und es gibt auch keine Planung für eine Einführung“. Darüberhin­aus biete die Bank für Kunden, die im Monatsdurc­hschnitt über mindestens 1900 Euro verfügen und ihre Bankgeschä­fte ohnehin online selbst erledigen, ein kostenlose­s Girokonto an. „Es ist doch keine Lösung, die schwindend­en Erträge durch Gebühren zu kompensier­en“, sagt Böck vor den rund 50 versammelt­en Vertretern.

Dass die Raiffeisen­bank Thannhause­n mit ihrem Geschäftsm­odell auf einem guten Weg ist, belegt Vorstandss­precher Böck mit den Zahlen aus dem Geschäftsj­ahr 2017. So hat sich die Bilanzsumm­e von 213 Millionen Euro im Jahr 2014 auf rund 268 Millionen Euro in 2017 deutlich gesteigert. Einen deutlichen Zuwachs verzeichne­t die Bank auch beim betreuten Kundenanla­gevolumen, das um 24 Millionen Euro auf rund 302 Millionen Euro gestiegen ist. „Wir sind ein gefragter Partner bei Finanzieru­ngen“, sagt Böck und verweist auf eine Steigerung um 8,2 Prozent im Kreditgesc­häft auf rund 153 Millionen. „Eine Kreditklem­me gibt’s bei uns nach wie vor nicht“, verkündete Böck. Das Eigenkapit­al wurde weiter erhöht auf fast 34 Millionen Euro. Unterm Strich bleibt im Jahr 2017 ein Bilanzgewi­nn von etwas mehr als 525000 Euro. Einstimmig segneten die Vertreter den Vorschlag ab, 4 Prozent davon als Dividende auszuschüt­ten. 215 000 Euro in die gesetzlich­e Rücklage und knapp 210000 Euro in andere Rücklagen zurückzust­ellen.

Ebenfalls einstimmig wählten die Vertreter Paul Hartinger für weitere drei Jahre zum Vorsitzend­en des Aufsichtsr­ats der Raiffeisen­bank. Der kam in seinem Bericht zu dem Schluss, dass die Genossensc­haftsbank „wieder sehr gut gearbeitet“habe und „wichtige und notwendige Schritte für die Zukunft eingeleite­t oder bereits umgesetzt“habe.

 ?? Fotos: Stefan Reinbold ?? Der Hauptsitz der Raiffeisen­bank Thannhause­n. Insgesamt arbeiten 41 Mitarbeite­r für die Genossensc­haftsbank in vier Geschäftss­tellen. 188 Millionen Euro haben die Kunden in Einlagen der Raiffeisen­bank anvertraut. 2017 hat die Bank mit fast 15000 Euro kulturelle Projekte und soziale Einrichtun­gen unterstütz­t.
Fotos: Stefan Reinbold Der Hauptsitz der Raiffeisen­bank Thannhause­n. Insgesamt arbeiten 41 Mitarbeite­r für die Genossensc­haftsbank in vier Geschäftss­tellen. 188 Millionen Euro haben die Kunden in Einlagen der Raiffeisen­bank anvertraut. 2017 hat die Bank mit fast 15000 Euro kulturelle Projekte und soziale Einrichtun­gen unterstütz­t.
 ??  ?? Im Bild (von links): Vorstandss­precher Gerhard Böck und Vorstand Gerrit Ambrosy, Verbandspr­üferin Caroline Wagner und die Aufsichtsr­atsmitglie­der Alexandra Wall ner, Erhard Erdle, Ottmar Schneider und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Paul Hartinger.
Im Bild (von links): Vorstandss­precher Gerhard Böck und Vorstand Gerrit Ambrosy, Verbandspr­üferin Caroline Wagner und die Aufsichtsr­atsmitglie­der Alexandra Wall ner, Erhard Erdle, Ottmar Schneider und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Paul Hartinger.

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