Mittelschwaebische Nachrichten
Die Faust, die Ketten sprengt
Im Krumbacher Stadtgarten sind in der vergangenen Woche beeindruckende Kunstwerke aus Stein und Holz entstanden. Wo die Steinfaust hinkommt
Krumbach Kraftvoll ballt sich die eine Tonne schwere Faust aus Stein, die Ketten sprengen kann. Dieses und andere beeindruckende Kunstwerke aus Stein und Holz sind in der vergangenen Woche im Krumbacher Stadtgarten entstanden. Und worüber sich sicherlich viele freuen: Die Skulpturen bleiben vor Ort und werden künftig den Krumbacher Kunstpfad ergänzen.
Der Kult-Verein hat anlässlich seines 25-jährigen Bestehens sechs Künstler nach Krumbach eingeladen, die die Entstehung ihrer Kunstwerke im Freien der Öffentlichkeit zeigten. Am gestrigen Sonntag fand zum Finale die Vernissage für die Kunstwerke statt.
Kunst im freien Raum zeigen und raus aus dem Museum, das wollten die Verantwortlichen des Kult-Vereins demonstrieren, wie Lila Fogelstaller sagte. Der Anstoß für ein Bildhauer-Symposium sei von Andreas Birkner (Wabato) aus Ebershausen gekommen. „Und wir haben die Idee gerne aufgegriffen“, sagte Fogelstaller in ihrer Rede, „den Menschen zeigen, wie Kunst entsteht“.
Sie lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt und dankte allen Sponsoren für die Unterstützung, ohne deren Mithilfe diese besondere Aktion nicht möglich gewesen wäre.
Schirmherr der Veranstaltung war Landrat Hubert Hafner. Als seine Vertreterin war Monika Wiesmüller-Schwab zum Symposiumsfest gekommen. Sie zeigte sich beeindruckt von dem Gedanken, Kunst für jeden Bürger der Stadt lebhaft darzustellen.
„Kunst war immer schon Aufgabe der Städte“, sagte Bürgermeister Hubert Fischer. Mit Kunst könne man Gedanken zum Ausdruck bringen, für die Worte nicht ausreichend seien, meinte er.
Lob für die Organisation kam auch von den Künstlern selbst. Die Woche sei zwar etwas kurz gewesen, doch am Ende hat es für alle Kunstwerke gereicht. Andreas Birkner, Richard Geczi, Emil Kräss, Philipp Liehr, Nadine Rosani und Jessica Strixner waren mit Begeisterung bei der Arbeit. „Wir haben viele Gespräche mit Passanten geführt“, er- zählen Geczi und Kräss. Besonders habe es sie gefreut, dass so viele Schulkinder da waren.
„Grantler“nennt Philipp Liehr seine Skulptur aus Holz. Andreas Birkner gab seiner neuen, unverkennbaren Wabato-Figur den Titel „Dreiheit“. Einen „Pilzriesen“, der aus der Erde wächst, hat Jessica Strixner erschaffen. Nadine Rosani kreierte aus einem Holzstück einen Menschen, dem die Unzulänglichkeiten des Alters deutlich anzusehen sind. Für die musikalische Umrahmung beim Fest im Park sorgte das „Acoustic Guitar Duo“mit Josef und Georgi.
Im Krumbacher Heimatmuseum konnten in einer Begleitausstellung weitere Kunstwerke der Künstler besichtigt werden.
» Eine Bildergalerie zum Bildhauersympo sium finden Sie im Internet unter mittelschwaebische nachrichten.de