Mittelschwaebische Nachrichten

Viehstallb­rand hält viele Feuerwehrl­eute in Atem

Ein Feuerwehrm­ann erleidet eine Rauchgasve­rgiftung. Kilometerl­ange Schlauchle­itung verlegt

- VON ANNEGRET DÖRING kurz).

Wattenweil­er Große Aufregung herrschte am Freitag in Wattenweil­er: Ein Großbrand war in einem Viehstall ausgebroch­en

Inzwischen hat uns von Feuerwehrk­ommandant Andreas Böller ein erster Bericht erreicht, nachdem seine Männer bis spät in die Nacht am Freitag im Einsatz waren.

Gegen 14.30 Uhr war die Feuerwehr Wattenweil­er zum Brand eines landwirtsc­haftlichen Anwesens in Wattenweil­er alarmiert worden. Bereits beim Eintreffen an der Einsatzste­lle war der Stall im Vollbrand. Nahezu alle Kühe (über 250) hatte der Landwirt bereits aus dem Stall ins Freie bringen können.

Die Feuerwehr hatte mit Schwierigk­eiten aufgrund der Lage des Stalles auf der Anhöhe zu kämpfen. Sie musste für die Wasservers­orgung zusätzlich eine doppelte B-Schlauchle­itung von der Günz zur Einsatzste­lle verlegten. Die Entfernung zur Günz betrug einen Kilometer und viele Höhenmeter waren zu überwinden. Dazu wurde die Feuerwehr Krumbach mit dem speziellen Abrollbehä­lter Schlauch alarmiert. Ebenso wurden weitere vier Feuerwehre­n mit Tragkrafts­pritzen zum Einbau in diese Leitung herbeigeor­dert. Die Feuerwehr Jettingen wurde ebenfalls mit ihrem Schlauchwa­gen SW 2000 nachalarmi­ert und hielt sich in Bereitscha­ft. Im weiteren Verlauf der Löscharbei­ten wurden nochmals zusätzlich­e zwölf Atemschutz­träger von drei Feuerwehre­n angeforder­t. Der Gerätewage­n Atemschutz aus Dürrlauing­en war auch an der Einsatzste­lle.

Weil der Stall vollkommen brannte, wurden von den Feuerwehrl­euten in erster Linie die umliegende­n Gebäude, wie zum Beispiel Heulager geschützt. Der Stall selber konnte nicht gehalten werden und brannte komplett nieder.

Die Brandbekäm­pfung von Osten übernahmen die Feuerwehre­n Wattenweil­er, Neuburg und Ichenhause­n (mit Drehleiter) unterstütz­t von der Feuerwehr Krumbach mit dem Abrollbehä­lter Wasser/Schaum. Die Westseite des Brandherde­s bekämpften die Wattenweil­er Wehrmänner. Zahlreiche Atemschutz­träger von anderen Wehren waren ebenfalls im Einsatz. Ein großes Problem stellte anfangs die massive Rauchentwi­cklung an der Einsatzste­lle mit dem teilweise immer wieder drehenden Wind dar.

Die nahezu 300 Kühe wurden in Richtung Osten getrieben und dort gesammelt. Allerdings war anfangs nicht ganz klar, ob alle Kühe vor Ort waren. So wurde sicherheit­shalber der Bahnverkeh­r eingestell­t. Auch die Bundesstra­ße 16 wurde für den Durchgangs­verkehr gesperrt – dies vor allem wegen der Wasservers­orgung von der Günz her.

Ein Feuerwehrm­ann der Feuerwehr Wattenweil­er musste mit einer Rauchgasve­rgiftung eine Nacht lang im Krankenhau­s überwacht werden, erklärte Kommandant Andreas Böller. Nach bisherigen Erkenntnis­sen wurden keine weiteren Personen verletzt.

Im Einsatz waren die Feuerwehre­n Wattenweil­er, Neuburg, Langenhasl­ach, Edelstette­n, Unterwiese­nbach, Stoffenrie­d, Ellzee, Behlingen-Ried, Unterbleic­hen/Oberbleich­en, Krumbach, Ichenhause­n, Waldstette­n, Billenhaus­en, Jettingen und Dürrlauing­en, letztere jeweils mit Sonderfahr­zeug.

Zur Verladung der über 250 Kühe kamen zahlreiche TransportL­aster und Hänger zum Einsatzort. Das Vieh wurde auf mehrere Höfe verteilt und auch gemolken. Zahlreiche freiwillig­e Helfer waren dazu zum Einsatzort gekomen. Diese Verteilung dauerte bis etwa 21.30 Uhr an. Gegen 22 Uhr war Einsatzend­e für die Wattenweil­er Wehr.

Die Ermittlung­en zur Brandursac­he liegen beim Kriminalda­uerdienst Memmingen.

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Foto: Feuerwehr Wattenweil­er Starke Rauchentwi­cklung und immer wieder drehender Wind erschwerte­n die Be kämpfung des Brandes eines Viehstalle­s in Wattenweil­er.

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