Mittelschwaebische Nachrichten
Mythos auf Rädern kehrt heim
Künftig werden Borgward wieder in Deutschland vertrieben
Augsburg Ältere werden sich gewiss an den glanzvollen Markennamen erinnern. Borgward, das ist für Autofans ein Mythos. Die Modelle hörten auf so wohlklingende Namen wie Arabella oder Isabella. Was waren das aber auch für elegante Fahrzeuge in den 50er und frühen 60er Jahren. Stars wie Marcello Mastroianni, Paul Newman, Heinz Rühmann oder Paul Hörbiger sind sie gefahren. Ein BorgwardFan ist auch Moderator Dieter Thomas Heck. Bevor er ins Schlagergeschäft einstieg, war er übrigens Autohändler. Und Heck verkaufte – na was? Borgward. Doch es ist lange her, dass die Prominenz Borgward fuhr. Bereits Anfang der 1960er Jahre geriet die Bremer Unternehmensgruppe in finanzielle Schwierigkeiten. Der Automarkt war damals flau, das Krisenmanagement umstritten. Es folgte der Untergang der Marke Borgward.
Christian Borgward, Enkel des Firmengründers und heute Aufsichtsratschef, wollte sich damit nicht abfinden. Er belebte die Marke vor wenigen Jahren wieder, indem er die Markenrechte verkaufte. Heute gehören sie dem Lastwagenhersteller Foton aus China, wo die neuen Borgwards schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind. Künftig sollen sie auch wieder auf deutschen Straßen rollen. Mit Online-Vertrieb und einer Allianz mit der Werkstattkette ATU versucht der Autobauer hierzulande wieder Fuß zu fassen. Als erstes Fahrzeug werde ab sofort eine limitierte Edition des Geländewagens BX7 zu haben sein, kündigte das Unternehmen an seinem neuen Sitz in Stuttgart an. Probefahren kann man den allerdings nicht. Bestellt werden muss im Internet.