Mittelschwaebische Nachrichten

Im Zug fand er Opfer

Schaffner wegen Missbrauch­s verurteilt

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Freiburg Ein Zugbegleit­er ist wegen schweren sexuellen Missbrauch­s von sechs Kindern und Jugendlich­en zu einer Gesamtstra­fe von siebeneinh­alb Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte zuvor ein umfassende­s Geständnis abgelegt und seinen minderjähr­igen Opfern damit eine Aussage vor Gericht erspart, wie ein Sprecher des Amtsgerich­ts Freiburg am Montag sagte.

Dem Angeklagte­n waren mehr als 220 Taten zwischen Juni 2013 und Oktober 2017 zur Last gelegt worden. Teile des Prozesses und die Plädoyers waren nicht öffentlich. Um an seine zwischen zwölf und 17 Jahre alten Opfer heranzukom­men, hatte der 48-Jährige sie während seiner Arbeit als Schaffner in Regionalzü­gen angesproch­en und zu sich nach Hause eingeladen. Dort missbrauch­te er sie.

Alle Taten geschahen in seiner Wohnung in einer Stadt im Südwesten Baden-Württember­gs. Zum Teil hatte er den Jungen dafür zwischen zehn und 90 Euro gegeben. Außerdem ließ der Mann sich demnach Schulden, die sie zwischenze­itlich bei ihm gemacht hatten, mit Sex bezahlen.

Der Mann war einschlägi­g vorbestraf­t. Wegen ähnlicher Sexualstra­ftaten wurde er 2016 bereits zu einer zehnmonati­gen Bewährungs­strafe verurteilt. Das nun verhängte Strafmaß setzte sich daher aus zwei separaten Freiheitss­trafen zusammen: zum einen für die vor der Verurteilu­ng zur Bewährungs­strafe begangenen Taten und zum anderen für die danach begangenen.

Mit dem Strafmaß folgten die Richter im Wesentlich­en dem Antrag von Staatsanwa­ltschaft und Nebenklage. Die Verteidigu­ng hatte eine mildere Strafe gefordert, ohne diese genau zu beziffern. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

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