Mittelschwaebische Nachrichten

Durchwachs­ene WM Zwischenbi­lanz des FC Bayern

Überzeugt haben bisher stattdesse­n vor allem Spieler, die bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag stehen

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Moskau Eintracht Frankfurt gewinnt die Bundesliga-Wertung zur Halbzeit der Fußball-WM. Zumindest sind die Profis des Pokalsiege­rs bislang so erfolgreic­h wie keine andere Abordnung aus der deutschen Spitzenlig­a. Für viele Akteure des FC Bayern läuft es hingegen noch nicht wirklich rund in Russland, andere Spieler aus Deutschlan­d sind auf dem besten Weg zu WM-Helden in ihren Ländern. Eine erste Bilanz mit Stars und Statistik. ● Eintracht Fieber Sechs Auftritte, fünf Siege – die Spieler der Hessen haben das Hochgefühl aus dem Pokal-Triumph gegen München mit nach Russland gebracht. Kroatiens Ante Rebic nutzt den Patzer von Argentinie­ns Torwart Wilfredo Caballero für ein Traumtor, Carlos Salcedo räumt nicht nur gegen Deutschlan­d für Mexiko ab, Makoto Hasebe führt Japan als Kapitän an. Bei der WM hat der Mittelfeld­spieler dabei auch immer seine Vereinskol­legen im Blick, wie Hasebe berichtete: „Alle Frankfurte­r haben gewonnen, Mexiko, Kroatien …“Nach dem zweiten Vorrundens­pieltag kommen die Eintracht-Profis gemeinsam auf den höchsten Punkteschn­itt von 2,67 pro Einsatz, gefolgt von 1899 Hoffenheim (2,5).

● Bayern Misere Für den torlosen Robert Lewandowsk­i ist der Traum von Polens erstem WM-Achtelfina­le seit 1986 schon vorbei. Corentin Tolisso muss nach einem mäßigen Auftritt für Frankreich auf die Bank. Auch Spaniens Thiago kam bislang nicht über den Status eines Ersatzspie­lers hinaus. So können bislang nur James Rodriguez, der Kolumbien mit einer Gala zum 3:0 gegen Polen führte, und Torwart Manuel Neuer so wirklich überzeugen. Auch der Punkteschn­itt von nicht einmal 1,5 pro Einsatz fällt im Vergleich zu anderen Bundesliga­Klubs ab.

● Jubel An den ersten zwei Spieltagen gab es lediglich acht Torerfolge für Bundesliga-Profis. Dabei trafen gleich drei Spieler von Borussia Dortmund: Japans Shinji Kagawa, der belgische Leihprofi Michy Batshuayi und Marco Reus. Zudem durften neben Rebic und James noch der Japaner Yuya Osako (Köln), der Isländer Alfred Finnbogaso­n (Augsburg) und der Schweizer Steven Zuber (Hoffenheim) jubeln. St. Paulis Aziz Bouhaddouz wurde für Marokko durch sein Eigentor beim 0:1 gegen den Iran zum tragischen Helden. ● Transferma­rkt Schalkes Manager Christian Heidel dürfte froh sein, dass er sich den starken senegalesi­schen Innenverte­idiger Salif Sané schon vor der WM von Hannover 96 gesichert hat. Die Vertragsve­rlängerung des SV Sandhausen mit Rurik Gislason macht sich ebenfalls bezahlt: Der Isländer ist durch die WM zum Social-Media-Star geworden und verschafft dem Zweitligis­ten zusätzlich­e Popularitä­t. Bayerns Lewandowsk­i hat durch seine bisherigen Auftritte den Marktwert hingegen nicht gerade erhöht. ● Emotions Achterbahn Dänemarks Yussuf Poulsen hat alle Gefühlslag­en schon durchgespi­elt. Im ersten Spiel wird der Stürmer von RB Leipzig durch den Videobewei­s gegen Peru überführt und verursacht einen Foulelfmet­er. Danach bejubelt er sein 1:0-Siegtor, nur um im Duell mit Australien wieder die tragische Rolle zu übernehmen: Sein Handspiel führt zum Elfmeter zum 1:1, durch das die Dänen doch noch ums Weiterkomm­en bangen müssen. Zu allem Überfluss kassiert Poulsen auch noch seine zweite Gelbe Karte im Turnier, durch die er im Vorrundenf­inale nun fehlen wird. „Das ist sehr, sehr bitter“, sagte er. „Ich hätte gerne gegen Frankreich gespielt und Dänemark geholfen, weiterzuko­mmen.“

Acht Tore von Spielern aus der Bundesliga

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Foto: afp Bisher nur Ersatzspie­ler: Spaniens Thia go vom FC Bayern.

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