Mittelschwaebische Nachrichten
Er will Menschen in Beziehung zu Jesus bringen
Im Dom zu Augsburg wurden drei Diakone zu Priestern geweiht, darunter André Harder aus Krumbach
Krumbach/Augsburg „Pfarrer einer Pfarrei zu sein, fand ich als Ministrant schon immer spannend.“Der das sagt, ist heute selber Priester. Am Sonntag weihte Bischof Konrad Zdarsa im Hohen Dom zu Augsburg drei Diakone zu Priestern. Unter ihnen war auch André Harder aus Krumbach.
In einer feierlichen Weiheliturgie empfingen Simon Fleischmann (Pfaffenhofen a. d. Ilm), André Harder (Krumbach) und Tobias Seyfried (Echsheim) durch Handauflegung und Gebet das Sakrament der Priesterweihe. Auf die Weihehandlung folgten Riten, die das Geschehen und den Auftrag der Priester ausdeuten: Die jungen Männer wurden mit Stola und Messgewand bekleidet und bekamen durch den Bischof die Hände gesalbt und Hostienschale und Kelch zur Feier der Eucharistie überreicht. Zuvor traten sie einzeln vor und versprachen ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche und in Einheit mit dem Bischof.
Bereits in seiner Predigt erläuterte Bischof Konrad das Weihegeschehen und fasste das Wirken der künftigen Priester prägnant zusammen: „Heute werdet ihr feierlich zu Mitarbeitern der Bischöfe bestellt und mit ihnen im priesterlichen Amt verbunden zum Dienst am Volk Gottes berufen.“Denn nur wer sich vom Herrn durch die Kirche in den Dienst hineinnehmen lasse und zum Vorsteher der Eucharistie geweiht werde, könne den Dienst der Verwandlung tun, die als solche immer auf die große Verwandlung der ganzen Schöpfung hingeordnet sei, so der Bischof.
Zudem rief Bischof Konrad neben den Weihekandidaten die anwesenden Gläubigen, darunter viele Verwandte und Freunde, dazu auf, sich nicht von hohen Austrittszah- len, statistischen Befunden und Klagestimmung entmutigen zu lassen: „Wir sind doch nicht angetreten, um Kirchen zu füllen und Mitgliederzahlen zu steigern, sondern unsere Sendung und unser Eifer muss darin bestehen, Menschen in eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus zu bringen.“Kirchen müssten auch weiterhin dem andauernden Lobpreis unseres Schöpfers und Erlösers, der Vertiefung und Weitergabe des Glaubens dienen. Vor allem dazu seien die drei neuen Priester von nun an gesandt.
Zu Beginn seiner Predigt ging der Bischof kurz darauf ein, dass immer mehr von denen, die das Priestertum anstrebten, schon einen Beruf ausgeübt hätte und dies sowohl bei den Medien, als auch unter vielen Gläubigen, zumeist breite Zustimmung fände.
Am Schluss der heiligen Messe spendeten die Neugeweihten ihren ersten priesterlichen Segen, den Primizsegen.
Primiz in Krumbach ist am 1. Juli
André Harder ist 27 Jahre alt und kommt aus Krumbach. Dort hat er am Simpert-Kraemer-Gymnasium das Abitur gemacht und ist in die Maria-Hilf-Kirche gegangen. In Augsburg und Würzburg hat er katholische Theologie studiert, sein Diakonatspraktikum leistete Harder in der Pfarrei St. Lorenz in Kempten ab.
Primiz feiert er am Sonntag, 1. Juli, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Maria Hilf in Krumbach, Nachprimiz wird am Sonntag, 15. Juli, um 10 Uhr in der Basilika St. Lorenz in Kempten sein.
Bereits als Kind hat Harder das Feiern der Liturgie ganz besonders fasziniert, erzählte er im Kurzinterview vor der Priesterweihe. „Für meine Aufgaben in der Kirche wünsche ich mir Menschen in der Gemeinde und mit denen ich arbeite, die eine grundlegende Offenheit für die Botschaft Jesu haben. Mein Ziel ist es, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen und meine große Hoffnung dabei besteht darin, dass ich sie mit Gott und Kirche enger in Verbindung bringen kann“, sagte er. Harder erklärte auch seinen Primizspruch „Herr, du bist mein Gott, dich will ich preisen; denn du hast Wunder vollbracht; auf dich ist immer Verlass“(nach Jes 45,1): „Als ein Aspekt des priesterlichen Dienstes ist mir die Treue besonders wichtig. Ich sehe es nicht als Einengung, einem Gegenüber lebenslang die Treue zu versprechen, denn die Festlegung bewirkt ja nicht nur eine Eingrenzung, sondern auch eine Befreiung“, sagt Harder. Und „Gott hat uns seit Anbeginn der Zeiten diese Treue entgegengebracht und auf vielerlei Weise haben das Menschen erfahren dürfen. Das sollte für uns der Anlass sein, den Herrn unseren Gott zu preisen“, meint er weiter.