Mittelschwaebische Nachrichten
Viehstallbrand: „Möglich ist fahrlässige Brandlegung“
Brandermittler schließen Einwirken Dritter fast aus
Wattenweiler Wie bereits berichtet, hat bei einem landwirtschaftlichen Anwesen am vergangenen Freitag (22. Juni) in einer Stallung ein Feuer gewütet.
Brandermittler der Kriminalpolizei in Memmingen waren am gestrigen Montag vor Ort, um die Frage nach der Brandursache zu klären. In dem Stall waren rund 200 Rinder untergebracht. Wie der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, Jürgen Krautwald, im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete, sind dem Feuer leider auch Tiere zum Opfer gefallen. So verendeten sieben bis acht Kälber sowie vier Kühe und ein Zuchtbulle in den Flammen.
Rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und Rettungsdiensten waren vor Ort und konnten ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindern. Ein Feuerwehrmann erlitt eine Rauchgasintoxikation und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo er eine Nacht verbringen musste
(wir berichteten). Weitere Personen kamen nach Erkenntnissen der Polizei nicht zu Schaden. Nach ersten Schätzungen beträgt der Gesamtschaden rund 1,3 Millionen Euro.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Memmingen ergaben bislang, dass eine vorsätzliche Brandlegung beziehungsweise eine Fremdeinwirkung durch unbeteiligte Dritte nahezu ausgeschlossen werden kann. Die Beamten vermuten, dass eine fahrlässige Brandlegung ursächlich für das Feuer gewesen sein könnte. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Aufgrund des Brandes waren die in Panik geratenen Tiere aus dem Stall und teilweise in Richtung der Bahnstrecke Günzburg–Mindelheim der Mittelschwabenbahn gelaufen. Der Bahnverkehr war deswegen bis Freitagabend, etwa 19.30 Uhr, behindert, erklärte Krautwald.