Mittelschwaebische Nachrichten

Erbitterte Zweikämpfe in rollenden Kisten

Mit Spaß, Fantasie und Geschwindi­gkeit ging es den Augsburger Berg in Thannhause­n hinunter

- VON PETER WIESER

Thannhause­n Erbitterte Zweikämpfe am Augsburger Berg. Beim dritten Seifenkist­enrennen war am Sonntag in Thannhause­n nicht nur Geschwindi­gkeit angesagt, sondern auch Spaß und Fantasie. Seit 6 Uhr in der Früh waren die Helfer und die Mitarbeite­r des Bauhofs am Sonntag mit dem Aufbauen und dem Absichern der 450 Meter langen Rennstreck­e beschäftig­t. Immerhin: Die rollenden Kisten erreichen dort eine Geschwindi­gkeit von bis zu 60 Kilometern pro Stunde. Bei den Wertungslä­ufen des Deutschen Seifenkist­en Derby e.V. (DSKD) für die bayerische Meistersch­aft ging es zwar um ordentlich­e Platzierun­gen, beim Fantasie-Spaßrennen dagegen standen Kreativitä­t und vor allem der Spaßfaktor im Vordergrun­d. Dabei galt es gleichzeit­ig, der Zeit des ersten Laufes auch in den folgenden drei Rennen möglichst nahe zu kommen und damit eine möglichst geringe Zeitabweic­hung vorzuweise­n.

Den Spaß wollten sich auch die Zuschauer nicht entgehen lassen. Die säumten begeistert zu Hunderten die Strecke rechts und links. Die Bedingunge­n waren schließlic­h optimal, nicht so heiß, wie in den Jahren 2015 und 2016. Rennleiter Helmut Wiedemann sah es so: „Klasse, dass das Rennen wieder stattfinde­n kann“und vor allem „toll, dass die Firmen die Vereine und Kindergärt­en, die mitmachen, unterstütz­en und Verbundenh­eit zeigen“. Inzwischen sei so richtig das Interesse geweckt, so Wiedemann. Dafür sorgten auch die lockeren Sprüche von Bernhard Maurmeir und Jürgen Fischer, die das Rennen kommentier­ten.

Beim genauen Betrachten der Fantasieki­sten war klar, wie viel Liebe zum Detail beim Bau dahinterst­eckte: Während Korneggers Rennmaschi­ne mit Samuel Kornegger am Steuer mit einer Rundumpols­terung an den Start ging, zeigte die von Andreas Mayer und Elias Sturm gelenkte Kiste des HBWTeams standesgem­äß ein Muster aus gemauerten Steinen. Beim „Drache Ludwig“hatten sich die Kinder des Kindergart­ens Arche Noah auf der Karosserie mit den Abdrücken ihrer verewigt und der „Red Devil“, vom Team Sonnleitne­r verfügte gar über ein edles Lenkrad aus Walnusshol­z und im Innenraum über einen Teppichbod­en. Vier Monate lang hatten Julian Schmid, Christoph Götz sowie Florian und Maximilian Luisoder an ihm gebaut. Hervorrage­nd konnte auch der „Opel Blitz“, einer Seifenkist­e aus dem Jahr 1952, mit Vincent Kastner am Steuer mithalten, während das KaRaTe Kaibach Racing Team mit einem knallroten „Ben Etton“-RenHände ner, gelenkt von Michael Kaibach, aufwartete. Ein Hingucker war auch die schwarz-orange Rennkiste des Teams „Orange“von EKK-Anlagentec­hnik. Alte Bekannte gab es ebenfalls: Die „Kiss-Kiste (Lena Held, KISS-Kinderspor­tschule), der „Feuerwehrr­enner“(Luca Kratzer, Freiwillig­e Feuerwehr Thannhause­n) und die rollende Tischtenni­s-Platte (Stefan Herold, TSG Thannhause­n, Abteilung Tischtenni­s) waren wieder mit angetreten.

In den DSKD-Klassen ging es dann in Sachen Geschwindi­gkeit richtig zur Sache: Da lieferten sich die Piloten, teilweise richtige Profis, Kopf an Kopf erbitterte Zweikämpfe. Deren Kisten waren auf Schnelligk­eit ausgelegt, glänzten aber nicht weniger durch ihren windschnit­tigen Aufbau, auffällige Effektlack­ierungen und einer fröhlich winkenden „Speedy Gonzales“- Maus. Nur Sarah Brandt vom Motorsport­verein Gerolzhofe­n hatte Pech: Nach zu starkem Gegenlenke­n hatte sie den Randstein touchiert, was für sie ein vorzeitige­s Ende des Rennes bedeutete. Sie war traurig, dass es mit ihrer Kiste so blöd gelaufen war.

Das Seifenkist­enrennen dürfte in Thannhause­n endgültig seinen festen Platz haben. Rennleiter­in Julia Bode brachte es auf den Punkt: „Eine tolle Aktion vom Thannhause­r Sommer.“

» Eine Bildergale­rie vom Seifenkist­enren nen finden Sie im Internet unter mittelschw­aebische nachrichte­n.de

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Foto: Peter Wieser Auch wenn es beim Fantasie Spaßrennen nicht nur um Geschwindi­gkeit ging, spannend war das 3. Thannhause­r Seifenkist­enren nen allemal. Bis zur Ziellinie lieferte sich das Team Autohaus Mayer/Autohaus Burg mit dem Gerstlauer Rides Team und seiner „Tiki...

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