Mittelschwaebische Nachrichten
Blühende Visionen
Die Landesgartenschau in Würzburg läuft bis Oktober. Das Motto: Wo die Ideen wachsen
Augsburg Hängende Orchideen, ein Pflanzenturm aus Papageien-Blumen, exotische Kräuter, Früchte und Schoten. Die Besucher der Landesgartenschau in Würzburg werden in tropische, subtropische und mediterrane Breitengrade entführt. Hobby-Gärtner und Naturliebhaber erleben eine Ausstellung, die sich bemüht, ein nachhaltig genutztes Parkgelände für Menschen in der Stadt zu gestalten.
Für die Landesgartenschau in Würzburg ist der Stadtteil Hubland komplett neu entstanden – es ist ein ehemaliges Militärgelände. Statt Grau dominieren jetzt viele blühende Farbkleckse und Wiesen. 28 Hektar ist die Ausstellungsfläche groß. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder eröffnete den beeindruckenden Landschaftspark mit den Worten: „Die Landesgartenschau wird das Gesicht Würzburgs verändern.“Das ist auch Zweck und Ziel der Gartenschau. Es geht darum, möglichst viel Natur in die Stadt zu bringen. Würzburg erwartet bis zum Oktober eine Million Besucher.
Das Motto der diesjährigen Landesgartenschau lautet: „Wo die Ideen wachsen“und stellt damit eine dringende Frage an die Zukunft: „Was blüht uns morgen?“Es geht darum, welche Bäume und Pflanzen mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen und wie in Städten mehr Grünflächen etabliert werden können. 200 Aussteller liefern Anregungen und stellen ihre blühenden Gartenvisionen vor. Zudem gibt es ein großes Veranstaltungsprogramm mit wechselnden Ausstellungen und Themenwelten, Konzerten, Kino sowie Poetry Slam. Insgesamt stehen 3000 Veranstaltungen bis Oktober auf dem Programm. Auch die Kirchen sind in einem gemeinsamen Haus, „Trinitatis – Ort der Stille“, auf der Schau vertreten. Gottesdienste und Vorträge werden in dem pyramidenförmigen glitzernden Gebäude angeboten. Floristische Besonderheiten, spektakuläre Farbenspiele und die neuesten Trends aus der Welt der Blumen erleben und entdecken die Besucher in den 13 Ausstellungen der wechselnden Themenwochen.
Die Stadt alleine hätte diese Neugestaltung eines Stadtteils finanziell nicht stemmen können. Fördermittel in Höhe von 9,5 Millionen Euro von Bund, dem Freistaat Bayern und der Europäischen Union machten dies erst möglich. Insgesamt wurden 18 Millionen Euro für die Anlage des Parks, der Gärten und mehrerer Erholungs-, sowie Spielplätze investiert. Sechs Jahre Planungsund Ausführungszeit stecken hinter dem gigantischen Ensemble. Das meiste, das für die Gartenschau angelegt wurde, ist von Dauer. Später werden dort die neuen Bewohner des Stadtteils leben.
Öffnungszeiten Die Landesgarten schau ist bis 7. Oktober täglich ab 9 Uhr geöffnet. Die Tageskarte für einen Er wachsenen kostet 18 Euro, für Jugend liche zwischen 7 und 17 Jahren 3 Euro, unter sieben Jahren ist der Eintritt frei.