Mittelschwaebische Nachrichten

MAN ohne Diesel

Warum ein großes Unternehme­n seinen Namen ändert

- VON FELICITAS LACHMAYR Foto: dpa

Augsburg Der Name Rudolf Diesel ist eng mit Augsburg verbunden. Straßen, Schulen, eine Kita, sogar ein eigener Garten ist dem Erfinder des Dieselmoto­rs gewidmet. Klar, dass auch das Unternehme­n, in dem der Ingenieur seinen ersten Versuchsmo­tor startete, ihn im Namen trug: MAN Diesel & Turbo. Stolz wurde der Name tausendfac­h auf Dieselmoto­ren made in Augsburg in die Welt getragen.

Aber es ist ja immer so eine Sache mit den Namen. Mit der Zeit können sie an Bedeutung verlieren oder falsche Assoziatio­nen wecken. Der Abgasskand­al hat am DieselImag­e gekratzt. Aber vielleicht ist es auch nur ein Zufall, dass sich MAN gerade jetzt umbenannt hat und bald MAN Energy Solutions heißt. Klingt doch gleich viel zeitgemäße­r mit dem Englisch im Namen. Überhaupt will das Unternehme­n nicht den Diesel, sondern die vielen Schadstoff­e, die er in die Luft bläst, loswerden. Der neue Name soll zeigen, wie sehr der Konzern um eine klimaneutr­ale Strategie bemüht ist. „Die Staatengem­einschaft hat sich ein Kli- maziel gesetzt, und wir wollen zu seinem Erreichen beitragen“, sagt MAN-Chef Uwe Lauber. Der neue Name soll also Programm werden.

Und mal ehrlich: Wer wird denn bei einer Namensände­rung gleich misstrauis­ch werden? Bayer etwa ließ bei der Übernahme auch das Monsanto im Namen verschwind­en, der Schokorieg­el Twix hieß mal Raider, Nike nannte sich ganz langweilig Blue Ribbon Sports und MAN selbst hat auch schon mehrmals den Namen geändert. Mal wurden die drei Buchstaben mit Punkten abgekürzt, mal trug die Firma den Zusatz B&W Diesel AG, zeitweise nur Diesel SE. Jetzt also Energy Solutions. Was genau dahinterst­eckt, lesen Sie auf der

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